Wir erreichen Torrey beim Capitol Reef (319kb). |
Ein Haus an der Hauptstraße (263kb). |
Austins Chuckwagon Motel (571kb). |
Torrey ist ein sehr grünes, idyllisches Dorf (266kb). |
Auffahrt zum Sandstone Inn (213kb). |
Das Hotelschild in gepflegter Umgebung (274kb). |
Die Hotelauswahl gestaltete sich als eigentlich leichte Aufgabe. Die Anzahl der Unterkünfte in Torrey ist überschaubar. Lediglich meine Anforderungen hinsichtlich einer Rollin Shower ließen die Sache doch zu einer Telefonierorgie ausarten. Besonders bemüht war man im bekannten Austins Chuckwagon Motel - konnte jedoch selbst kein solches Zimmer vorweisen. Letztlich fiel meine Wahl auf das Sandstone Inn. Das hatte zwar auch keine solche Dusche, aber immerhin war es unschlagbar günstig. Gut, eigentlich war es teurer, denn das Accessible Zimmer hatte nur ein Kingsize Bett, sodass wir zwei Zimmer nehmen mussten. Dennoch blieb die Sache bezahlbar, und mal eine Nacht im eigenen Zimmer zu verbringen hat auch seinen Reiz.
Wenn man auf dem Highway 12 Torrey erreicht, mündet dieser Highway an einer Kreuzung in den Highway 24. Links herum gelangt man in den Ort, rechts herum nach Capitol Reef und geradeaus kommt man neben der Route 66 Tankstelle direkt zum Sandstone Inn. Das sich auf einer kleinen Anhöhe befindende Hotel bietet durch die exponierte Lage einen hervorragenden Rundumblick auf die Landschaft. Da es erst 16:30 Uhr sind, entscheiden wir uns, noch nicht einzuchecken und lieber das gute Wetter auszunutzen, um noch Capitol Reef einen Besuch abzustatten - wir haben ja late arrival angekündigt, insofern besteht kein Zeitdruck. Um halb sieben ist unser kleiner Abstecher in den Nationalpark beendet und wir können uns nun unserer Unterkunft widmen. Doch zunächst machen wir noch einen kurzen Besuch in Torrey, denn wir müssen ein paar Einkäufe tätigen. Im Trading Post gegenüber des Austin's Chuck Wagon Motels gelingt dies, und während meine Freunde die Erledigungen machen, stelle ich fest, dass dieses Motel, das sich vom Auto aus vor mir ausbreitet, in seiner gepflegten parkähnlichen Anlage durchaus auch einen Besuch wert ist. So findet man ständig Gründe, wieder herkommen zu müssen...
Eingang des Sandstone Inn (213kb). |
Die Rezeption (227kb). |
Das Lesezimmer gleich gegenüber (183kb). |
Nun geht's aber hinauf zum Sandstone Inn. Hinauf bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Days Inn auf einer kleinen Anhöhe direkt nördlich des Highway 24 gelegen ist. Alleine schon der Ausblick von diesem Hügel lohnt eine Fahrt hinauf, wie wir direkt feststellen. Doch es ist schon Abend; ich würde mir die Anlage und den Ausblick am nächsten Morgen in Ruhe ausführlich anschauen. Wir parken also vor der Rezeption und checken ein. Zwei Zimmer auf der südwestlichen Seite des Hauptgebäudes werden uns zugewiesen. Also fahren wir das kurze Stück um das Hauptgebäude herum zu dessen Rückseite - man ist schließlich im Autoland, und Kofferschleppen ist uncool - und laden erst mal unser Gepäck aus. Dann werden die Zimmer in Augenschein genommen.
Mein Zimmer hat neben Kingsize Bed... (146kb) |
|
... auch eine Sitzgruppe (138kb). |
|
Der unvermeidliche Fernsehschrank (139kb). |
Das Bad (138kb). |
Mein Zimmer entspricht bis auf die Dusche vollkommen meinen Anforderungen. Neben dem Bett mit ordentlicher Matratze gibt es die obligatorische Sitzecke mit zwei gepolsterten Stühlen, einem federleichten Sperrholztisch (wie das in den USA durchaus üblich ist), der im flauschigen Teppich allerdings leicht wackelt und mithin eher dekorativ ist, einem über Gebühr großen Kühlschrank, eine Mikrowelle, einen Fernseher im unvermeidlichen Fernsehschrank (dessen Sinn und Zweck mir immer noch unklar ist, außer dass man hinter dem Fernseher quasi nicht Staubwischen kann), einen Polstersessel und ebenso unvermeidlich schiefe Lampenschirme über dem Bett. Ich sollte wirklich drüben mal ein Geschäft für Lampenschirm-Ringe eröffnen, denn die scheint es in den USA nirgends zu geben. Es braucht ja eigentlich nur ein wenig Draht... Und wo wir dabei sind, uns zu wundern: Warum sind die beiden Lampen (siehe Bild) schwenkbar? Es gibt nur einen Einschalter für beide, und so dramatisch verändert sich die Ausleuchtung nicht, wenn man sie 20 Zentimeter weiter wegschiebt. Oder kann man mit diesem technischen Kniff am Ende in 3d lesen? Lassen wir aber mal diese durchaus üblichen Besonderheiten, am Ende denkt Ihr noch, das Zimmer wäre doch nicht so toll. Besonders lobenswert finde ich das Waschbecken. Ein frei hängendes, nicht in ein Möbel integriertes Becken mit nicht mit Schaumstoff ummanteltem Siphon - es ist fast wie daheim.
Das Hotelrestaurant (227kb). |
|
Etwas mehr Deko wäre schön gewesen (246kb). |
|
Cutthroat Pale Ale (263kb). |
American Breakfast (227kb). |
In meinem Kühlschrank - dem größeren der beiden Zimmer - deponieren wir alle zu kühlenden Sachen, dann gehen wir ins Restaurant zum Abendessen. Das Speisezimmer mit Buffet in der Mitte besteht aus zahlreichen viereckigen Holztischen mit jeweils 4 Stühlen. Irgendwie hat der Raum mit seiner nüchternen Gestaltung und der mehr als dürftigen Dekoration Kantinencharakter. Wie bekommen einen Tisch ganz in der Ecke. Bei der Bierauswahl besteht Beratungsbedarf, denn - oh Schreck - es gibt kein Sam Adams. Die nette Kellnerin meint, Cutthroat Pale Ale wäre sehr gut, und so ist es auch. Zunächst bin ich etwas irritiert, denn auf der Flasche ist ein Fisch abgebildet. Jetzt weiß ich: Das ist ein Wortspiel. Cutthroat bedeutet Halsabschneider und ist damit eine Anspielung auf das Getränk. Der Fisch ist eine Forelle, eine cutthroat trout. Jedenfalls ist das Gebräu eine würdige Alternative, die wir noch öfters in Anspruch nehmen würden.
Mein Zimmer von außen (184kb). |
Die Rückseite des Restaurants (227kb). |
Noch ehe wir bestellen können, beginnt eifriges Umkramen im Gastraum. Eine größere Reisegruppe aus Frankreich will an einem gemeinsamen Tisch sitzen, und so wird von der ganzen Kellnerschar (und die ist bekanntermaßen immer recht zahlreich) eine kleine Tafel hergerichtet und eingedeckt. Hintergrund des Wunsches ist offenbar, dass bis auf den Reiseleiter niemand der englischen Sprache mächtig ist, und der arme Mann nun jedem die Speisekarte übersetzen muss. Aber anstatt damit direkt zu beginnen, brechen zunächst angeregte Gespräche aus. Erst als der Kellner zur Bestellaufnahme anrückt vergegenwärtigt man, dass man ja noch gar nicht in die Speisekarte geschaut, geschweige denn auch nur ein Wort davon verstanden hat. Zwei weitere Anläufe braucht es, dann haben alle eine knappe Übersetzung erhalten und gewählt. Ob die wohl nachher alle das bekommen haben, was sie sich vorgestellt hatten? Ich weiß es nicht, denn ich kann kein Französisch. Gegessen haben sie jedenfalls, und laut unterhalten haben sie sich auch die ganze Zeit, als hätten sie das ganze Restaurant für sich alleine. Die Frage an die Kellnerin, ob sie keine Mireille Matthieu CD auflegen könne, habe ich mir verkniffen. Mein Essen - ein Steak, was sonst - ist ok. Keine Offenbarung wie im Charles Street Diner in Mariposa, aber ok. So verkehrt lag ich mit der Kantineneinschätzung also nicht.
Blick nach Süden auf Highway 12 (397kb). |
Torrey im Südwesten (469kb). |
Das Days Inn unterhalb (372kb). |
Alte Ackergeräte (436kb). |
Am nächsten Morgen frühstücken wir praktischerweise ebenfalls hier. Dabei gibt es - wie schon am Abend zuvor - keinen Grund zu Beanstandungen. Im Gegensatz zur Bryce Canyon Lodge hat man nicht die halben Beilagen vergessen, und ansonsten kann man ja nicht allzu viel falsch machen bei einem American Breakfast wie ich es bestellte, sofern der Toast nicht anbrennt und wie 2007 in Oakhurst unverfroren knüttenschwarz trotzdem serviert wird. Allzu sehr gescrambelte Eggs sind immer noch gleich gut, und der Ham stammt eh aus der Dose. Sogar der Kaffee ist genießbar, und meine Mitreisenden sind mit ihren Bestellungen ebenfalls zufrieden. Die französische Reisegruppe ist zu aller Erleichterung anscheinend schon vor uns aufgebrochen, was nicht unwesentlich zur Gemütlichkeit am frühen Morgen beiträgt. Frisch gestärkt können wir also in den neuen Tag starten. Moab ist das Tagesziel, mit einem Abstecher zum Goblin Valley, das quasi am Wegesrand des Highway 24 liegt und nicht missachtet werden sollte. Einen Schlenker über Highway 128 am Colorado entlang wollen wir außerdem machen, der uns ins Cathedral Valley und zu den Fisher Towers führen und weitaus interessanter sein soll als der direkte Weg über Highway 191.
Im Nordwesten ist es rot (303kb). |
Hier möchte man verweilen (424kb). |
Blick nach Nordwesten (148kb). |
Malerische Landschaft ringsum (391kb). |
Blick nach Norden (296kb). |
Doch bevor die Reise weiter geht, nutze ich das wunderbare, wolkenlose Morgenwetter und den Umstand, dass ich im Gegensatz zu meinen Mitreisenden meinen Koffer bereits vor dem Frühstück gepackt habe, dazu, mir quasi zum Abschied die Hotelanlage und deren reizvolle Umgebung noch mal genau anzuschauen. Am Abend der Anreise waren die Lichtverhältnisse schon recht ungünstig für ansprechende Fotos. Mir war aber bereits aufgefallen, dass das Umfeld eine genauere Inspektion durchaus lohnen würde. So ziehe ich also mit meiner Spiegelreflex bewaffnet los, um die Vorzüge unseres Hotels und seiner Lage auf digitalem Zelluloid zu bannen. Erlaubt mir zunächst eine kurze Beschreibung der Hotelanlage.
Vor dem Hotel (222kb). |
Das Sandstone Inn besteht im Wesentlichen aus zwei Gästehäusern und einem mit Glas überdachten Indoorpool. Im Hauptgebäude befinden sich außerdem das besagte Restaurant und ein Souvenirshop. Rundherum ist die Anlage von Parkplätzen umgeben und eingesäumt von Schatten spendenden Bäumen und einigen alten Ackergeräten, die dort sehr dekorativ ausgestellt sind. Hier und da haben Gäste Gartenstühle in den schmalen Wiesenstreifen unterhalb der Bäume gestellt, um von dort in Ruhe die wunderbare Aussicht zu genießen. Hätten wir mehr Zeit, würde ich von dieser Einladung auch Gebrauch machen - aber die Zeit ist wie so oft recht knapp. Es bleibt dennoch genug Zeit, in Ruhe um die ganze Anlage zu gehen und die wunderbare Lage zu bewundern. Nach Südosten schaut man auf den östlichen Teil von Torrey, das wie in einer Oase in zahlreichen Laubbäumen fast verschwindet. Einige Gebäude sind dennoch erkennbar. Das Days Inn zum Beispiel, dem man quasi aufs Dach schaut, weil es am Fuße des Hügels liegt, auf dem man sich befindet, hatten wir bei der Hotelsuche auch in Betracht gezogen. Als ich aber nun alleine den Ausblick von diesem Hügel vergegenwärtige, bestärkt mich das ungemein in der Wahl der Unterkunft.
Das Hauptgebäude des Inn (155kb). |
Das zweite Gästehaus (207kb). |
Liegewiese vor dem Indoorpool (478kb). |
Der Indoorpool (279kb). |
Auch in die anderen Himmelsrichtungen kann sich die Aussicht mehr als sehen lassen. Von Nordwesten bis Nordosten bildet hinter einer Steppenlandschaft mit niedrigem Buschwerk eine rötliche Klippe in vielleicht 6 Kilometern Entfernung den Horizont, die nur von einer bewaldeten, beigen Hügelkette dahinter überragt wird. Das ist einfach malerisch und alleine schon die Fahrt zum Sandstone Inn wert, selbst wenn man hier nicht übernachtet. Hierzulande wäre das eine Sehenswürdigkeit sondergleichen - in diesem Umfeld und im vor landschaftlichen Sehenswürdigkeiten übervollen Südutah ist es hingegen eine wenig beachtete Nebensächlichkeit. Umso mehr liegt mir daran, auf dieses Kleinod aufmerksam zu machen, zumal man sich nicht mit anderen Touristen den besten Platz an einem Aussichtspunkt teilen muss. Im Osten schließlich schaut man Richtung Capitol Reef, dessen Klippen man aber nicht wirklich erkennt. Ich habe sie jedenfalls nicht bewusst gesehen. Dafür waren zugegebenermaßen die übrigen Aussichten auch viel zu interessant - zumal die Sonne morgens aus Osten scheint. Überhaupt findet man ringsum rötliche Felsen, was diesen Ort alleine schon sehenswert macht.
Ein alter Pflug (461kb). |
Nach diesem kleinen Rundgang, der erstaunlicherweise einen der unerwartet nachhaltigen Höhepunkte in meinem 2010er Urlaub darstellt, geht die Rundreise dann wie geplant weiter.
|
||
Vorige Station:
|
Ausflüge vor Ort ():
|
|
Ausflüge unterwegs zur nächsten Station ():
|
Nächste Station:
|
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
|
Weitere Themen über den Südwesten findet Ihr im oben oder mit der Navigation links. |