Dead Horse Point State Park (238kb). |
Entrance Station (159kb). |
Der State Park befindet sich 29 Kilometer vom Highway 191 entfernt, wenige Meilen vor dem Island in the Sky Eingang zu In rund 1.810 Metern Höhe gelegen bietet der nur 21,7 Quadratkilometer große, am 18. Dezember 1959 zum State Park erklärte Park einen spektakulären Ausblick von einer Landzunge aus Sandstein auf den rund 610 Meter tiefer gelegenen Colorado River und die rot-orangen Canyons des Canyonlands Nationalparks. Es gibt einen sehenswerten Rundwanderweg von knapp zwei Kilometern Länge, der am Visitors Center beginnt und immer entlang der Klippe führt. Wasser muss man selbst mitbringen. Der im Park gelegene Kayenta Campingplatz bietet Stellflächen für 21 Trailer und ebensoviele Zelte mit fließendem Wasser bei einer Campinggebühr von $25 (2013). Geöffnet ist der Dead Horse Point State Park täglich von 6 Uhr bis 22 Uhr. Das Visitor Center öffnet ab 8 Uhr seine Pforten, wobei es von Mitte März bis Mitte Oktober bis 18 Uhr und ansonsten bis 17 Uhr geöffnet bleibt.
Parkplatz am Ende der Straße (236kb). |
Blick nach Westen (328kb). |
Der Parkname geht - der Legende nach - auf ein Ereignis kurz vor der Jahrhundertwende zurück. Damals lebten auf den Mesas wilde Mustangs. Diese wurden von Cowboys auf den Felsvorsprung getrieben und an dessen engsten, 27,5 Meter breiten "Neck" genannten Stelle mit einem Zaun abgesperrt. Dann fing man die Mustangs und versuchte, sie zu zähmen, wobei man die besten Pferde mitnahm und die übrigen in dem Gehege zurückließ. Einmal fanden über hundert Tiere alleine nicht mehr den Weg hinaus und verdursteten; nur ihre verblichenen Knochen blieben zurück. Inwiefern die Cowboys den Zaun abgebaut hatten ist nicht überliefert.
Blick nach Südwesten Richtung Shafer Canyon Overlook (224kb). |
Eine Colorado-Schleife (235kb). |
Blick nach Süden (235kb). |
Chicken Corners Trail (347kb). |
Pyramid Butte und La Sal Mountains (295kb). |
Der Aussichtspunkt (243kb). |
Blick zurück auf den Parkplatz (376kb). |
Jedenfalls fuhren wir am Eingangshäuschen und dem kurz dahinter rechter Hand gelegenen Kayenta Campground - benannt nach der Gesteinsschicht, auf der sich der State Park befindet, dem Kayenta Sandstone - vorbei bis zum großen und einzigen Aussichtspunkt am hintersten Ende des Parks, wo wir unser Auto parkten. Von hier waren es vielleicht hundert Meter bis zur Klippe, die - teilweise überdacht - mit aus Naturstein gemauerten Brüstungen gut befestigt war. Die Überdachung dient wohl bei Stürmen als Unterstand und Schutz zugleich, denn bei Gewittern ist der Ort eine der höchsten Erhebungen der Gegend. Man sollte auch gerade Kleinkinder nicht unbeobachtet herumlaufen lassen, denn im Gegensatz zum Hauptaussichtspunkt sind die meisten übrigen Klippen des Parks nicht gesichert.
Doch zurück zum Dead Horse Point Overlook. Da sich dieser auf einer kleinen Landzunge befindet und er halbkreisförmig um deren Spitze angelegt ist bietet sich dem Betrachter eine 270-Grad Sicht auf die darunter liegende, zerklüftete Landschaft des Canyonlands Nationalparks im Südwesten und auf die La Sal Berge im Osten, vor denen auch im Nordosten liegt. Die Gegend ist geprägt von den vielen in Braun- und Beigetönen gefärbten Canyons und den starken Mäandern des Colorado Rivers, dessen braunes Wasser sich entlang der dicht bewachsenen Ufer windet. In den letzten 25 Millionen Jahren hat sich der Fluss dabei immer tiefer in die Gesteinsschichten des Colorado Plateaus eingegraben und so eine einzigartige Landschaft geschaffen, die vom Dead Horse Point State Park aus besonders kompakt zu sehen ist. Die untersten Gesteinsschichten sind dabei über 300 Millionen Jahre alt. Macht diese Gegend von Canyonlands aus betrachtet einen sehr weitläufigen Eindruck, so hat man von hier aus das Empfinden, quasi wie in einer Zusammenfassung die schönsten Landstriche der Umgebung komprimiert auf einmal betrachten zu können. Es fehlt einfach die weitläufige Zwischenstufe des White Rim. Über 2.450 Meter geologischer Erdschichten sind auf einem Blick offengelegt, von den Gipfeln der La Sal Berge bis zum Ufer des Colorado.
Colorado (347kb). |
Erklärtafel zu den Layern (258kb). |
Colorado-Schleife (268kb). |
Ein Lizard sonnt sich (166kb). |
Panorama im Südosten (281kb). |
Gleichsam war die Landschaft auch für vergangene Kulturen interessant; weniger wegen der Aussicht als vielmehr als vergleichsweise nahrungsreicher Lebensraum. Vor 10.000 Jahren ließen sich die ersten Menschen auf den Plateaus nieder. Ihnen folgten vor 2.000 Jahren die Fremont und Anasazi, die Ackerbau betrieben und Siedlungen anlegten ehe sie zwischen 1200 und 1400 nach Christus die Gegend aus mysteriösen Gründen wieder verließen.
Eine halbe Stunde verbrachten wir im State Park. An der westlichen Seite des Aussichtspunktes hatte sich eine Profi-Fotografin positioniert, die mit ihrer reichhaltigen Kameraausstattung während unseres gesamten Aufenthalts an einer einzigen Einstellung herumexperimentierte. Soviel Zeit wollten wir nicht für unsere Fotos verbringen, auch wenn die grandiose Aussicht dies durchaus rechtfertigt hätte, zumal das Warten auf eine Wolkenlücke sicher ein guter Grund gewesen wäre. Seis drum, wie man sieht konnte ich dieses Problem in einem späteren Urlaub lösen.
Wären wir dem Pfad an der westlichen Flanke des Plateaus gefolgt hätten wir übrigens im Felsen einige Mulden und Löcher (potholes) finden können, in denen sich das spärliche Regenwasser von durchschnittlich nur 25,4 Zentimeter pro Jahr sammelt. Sie stellen so für die hier lebenden Tiere wichtige Wasserquellen dar. Überhaupt ist die Flora aufgrund des Wassermangels eher karg und gedeiht nur langsam. So kommt es, dass Bäume, die vier Meter groß sind, durchaus schon mehrere hundert Jahre alt sein können. Die Blätter sind üblicherweise klein und haben eine wachsartige Oberfläche um die Verdunstung zu minimieren. Andere Pflanzen verfallen bei Trockenphasen in eine Art Schlaf, und auch die Samen können mehrere Jahre ruhen ehe genügend Feuchtigkeit für ihr Wachstum vorhanden ist. Die Fauna hat sich ebenfalls angepasst. Die meisten Tiere sind nachtaktiv oder verbringen den Tag im Schatten oder in ihren Bauten, um in den Morgen- und Abendstunden zu jagen. Andere haben große Ohren entwickelt, um die Hitze besser ableiten zu können.
Potash Ponds (205kb). |
Blick nach Nordosten (212kb). |
Potash Pond 2 (293kb). |
Panorama im Süden (284kb). |
La Sal Mountains (161kb). |
Abschied vom Dead Horse Point State Park (176kb). |
Unterhalb des Aussichtspunktes verläuft übrigens gut sichtbar die Shafer Canyon Road. Sie zweigt von hier aus gesehen hinter den Potash Ponds von der Potash Road ab und verläuft dann nahe der Rimkante des Colorado in den Canyonlands National Park hinein ehe sie sich im Westen beim Shafer Canyon Overlook auf das Colorado Plateau hinaufwindet. Ihr Verlauf kann vom Dead Horse Point aus deutlich verfolgt werden.
Mein zweiter Besuch fand 2010 statt. Diesmal waren wir ebenfalls auf dem Rückweg von Canyonlands, aber das Wetter spielte besser mit. Nachdem am Morgen noch eine Gewitterfront über Moab hinweggezogen war bot sich tagsüber Sonnenschein mit einigen größeren Wolken in der Ferne. Das Ergebnis war eine einzigartige Fotokulisse, in der die rötlichen Felsen noch schöner zum Vorschein kamen. Die Mauereinfassung des Aussichtspunktes hatte sich in der Sonne angenehm aufgeheizt. Dies lockte wiederum einige Lizards an, die auf den Steinen ein kostenloses Sonnenbad nahmen. Der Besucherandrang war erneut sehr gering, was den Eindrücken am Aussichtspunkt aber durchaus gut tat. Alle hier gezeigten Fotos stammen von diesem Besuch.
Wer Western mag befindet sich am Dead Horse Point übrigens auf geschichtsträchtigem Boden. Im Film "Warlock" machte hier Henry Ford Schießübungen, für "Ten who dared" legte man östlich des heutigen Parkplatzes einen Teich an, wo im Film drei Deserteure aus Major John Wesley Powells Expedition (sh. auf Paiutes stießen, und für "Against a crooked sky" errichtete man westlich vom Parkplatz einen Marterpfahl. Direkt unterhalb des Dead Horse Point verfolgten ein Dutzend Polizeiautos Thelma & Louise in der letzten Filmszene des gleichnamigen Films.(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
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