Vom Highway 24 zweigt diese Straße zum Goblin Valley ab (209kb). |
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Eine Mesa am Wegesrand (251kb). |
Das Kassenhäuschen (142kb). |
Die Three Sisters kurz vor dem Goblin Valley (222kb). |
Das Tal zeichnet sich aus durch über tausend einzigartige Felsskulpturen, die von ihrer Form her an Riesenpilze, Kobolde und Fantasiegebilde erinnern. Farbenfrohe, braungefärbte Felsen auf Steinspitzen und Säulen inmitten des Great Basin Desert machen den Park zu einem überraschenden Erlebnis. Dieser kann uneingeschränkt zu Fuß bewandert werden. Wenngleich dadurch die Motivwahl Kopfzerbrechen bereiten kann bei der Vielzahl interessanter Perspektiven ist es doch oder gerade deswegen ein Paradies für Fotografen. In der Nähe des Parks gibt es zudem indianische Steinmalereien und Ruinen der ersten Rancher und Bergarbeiter.
Der Aussichtspunkt mit Picknickareal (320kb). |
Blick vom Aussichtspunkt nach Südosten... (382kb) |
... und nach Osten (356kb). |
Goblin Valley wurde erst sehr spät entdeckt. Etwa um die Jahrhundertwende betrat ein Cowboy eher durch Zufall das Tal auf der Suche nach entlaufenen Rindern. Sicherlich entstanden damals Geschichten über dieses seltsame Tal, doch die eigentliche Entdeckung fand erst rund 20 Jahre später statt. Zu dieser Zeit erklommen Arthur Chaffin, der Besitzer und Betreiber der Hite Ferry, einer Personenfähre über den Colorado, und zwei Kompagnons auf der Suche nach einer Alternativroute zwischen Greensville und Cainsville eine Anhöhe etwa eine Meile westlich von Goblin Valley. Sie trauten ihren Augen nicht als sie fünf Hügel (buttes) und das von erodierten Klippen umgebene Tal mit seinen unzähligen, seltsam geformten Steinformationen erblickten. 1949 kam Chaffin zurück an den Ort, den er Mushroom Valley nannte. Er blieb einige Tage, erkundete das Tal und machte zahlreiche Fotografien. Das öffentliche Interesse war nun geweckt, und 1954 entstand der Wunsch, das Tal vor Vandalismus zu beschützen und für die Nachwelt zu erhalten. Der Staat Utah erwarb das Gelände und errichtete am 24. August 1964 die Goblin Valley State Reserve.
Im verwitternden Hang hinten werden neue Goblins geboren (350kb). |
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Besonders schöne Exemplare (398kb). |
Nahaufnahme (282kb). |
Wege gibt es nicht, man darf frei herumlaufen (349kb). |
Viele bekannte geologische Formationen kann man in einem 25 Meilen Radius um das Goblin Valley sehen. Das auffälligste ist die San Rafael Erhebung (swell), die sich abrupt über das Green River Desert erhebt. Erosion hat die Formationen der Swell in einen Ring steiler Klippen zerschnitten. Diese Klippen umgeben eine innere Absenkung, die Sinbad area. Am Südost- und Ostrand der Swell befindet sich das San Rafael Reef, ein zerklüfteter Bergrücken von nach oben gerichtetem Sandstein. Canyons mit vertikalen Wänden schneiden sich durch das Reef in verschiedensten Abständen und erreichen eine Tiefe von bis zu 457 Metern. Temple Mountain, das markanteste Gebilde des Reef, kann etwa 13 Kilometer nördlich von Goblin Valley gesehen werden, Wildhorse Butte im Westen, und Molly's Castle befindet sich 1,6 Kilometer im Nordosten. All diese charakteristischen Landmerkmale entstanden im Trias und Jura und sind zwischen 150 und 225 Millionen Jahre alt.
Vor dem Aussichtspunkt wachsen Blumen (393kb). |
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Im Tal selbst ist die Orientierung schwierig (327kb). |
Könnte ein Gemälde von Dali sein (285kb). |
Der nördliche Weg ins Tal (327kb). |
Die Goblins wurden in einem rund 150 Millionen Jahre dauernden Prozess aus der Estrada Gesteinsschicht, der untersten der drei offenliegenden Schichten des Oberjura, herausgebildet. Aufgrund der unterschiedlichen Härte dieser aus Sandstein bestehenden Gesteinsschicht widersetzten sich einige Teile der Erosion besser als andere. Das weichere Material wurde von Wind und Wasser entfernt während die härteren als seltsam geformte Goblins zurückblieben.
Da das Goblin Valley ein State Park ist wird ein Eintrittsgeld von 5 Dollar pro Tag und Auto erhoben (2004). Ein Campingplatz mit 21 Stellplätzen ist ebenfalls vorhanden, die Übernachtung kostet 10 Dollar. Ein Visitor Center gibt es nicht.
Malerische Aussicht (374kb). |
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Größenvergleich (340kb). |
Gesteinsschichten (334kb). |
Blick von der Aussichtsplattform (274kb). |
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Es gibt auch freie Flächen (384kb). |
Immer neue Perspektiven (340kb). |
Bereits die Fahrt zum Valley kann durchaus als abenteuerlich bezeichnet werden. Die kleine Straße ist nur schwer zu finden und führt in einem weiten Bogen vom Highway 24 ab. Wüsste man nicht das Ziel dieser Straße, würde man vermutlich annehmen, man hätte sich verfahren. Nach einem kurzen Stück erreicht man bereits das Kontrollhäuschen des Parks, bezahlt den Obolus und weiter geht's. Weit und breit ist nichts Sehenswertes zu erkennen, und mitten in der Ödnis muss man auch noch einmal links abbiegen. Schließlich erreichten wir, an einer Hügelkette zur Rechten vorbeifahrend, die ersten einzelnen Steingebilde. Es sind drei aus einem Steinsockel emporragende Hoodoos, die - wie anscheinend immer, wenn die Zahl drei im Spiel ist - Three Sisters heißen. Ja, wir waren richtig, und das musste das Goblin Valley sein dachten wir. Die ersten Fotos wurden gemacht, doch die Straße ging ja noch weiter. Einige Kurven später kamen wir dann zum eigentlichen Goblin Valley. Auf dem Parkplatz am Ende der Straße stellten wir unser Auto ab und gingen die vielleicht 40 Meter bis zum Aussichtspunkt, der sich am Talrand befindet und einen perfekten Ausblick auf eine darunter liegende Talsenke mit hunderten von Steingoblins darin gewährt. Der Aussichtspunkt ist gut ausgebaut als großes, betoniertes und überdachtes Picknickareal mit Tischen, einer Feuerstelle, Barbecue Grill und Strom. Auf mehreren Schautafeln wird die Geologie und Geschichte des Parks beschrieben. Selbst eine öffentliche Toilette ist vorhanden, die man aber nur im Notfall verwenden sollte. Vom Geländer aus beobachteten wir zunächst die zwischen den Goblins herumwuselnden Touristen, von denen an diesem Tag nur wenige den Weg ins Valley gefunden hatten. Kinder und Erwachsene turnten und kletterten in diesem wie ein Freizeitpark anmutenden Gelände herum. Dann zog es auch uns hinunter, um die Sache genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das überdachte Picknickareal (216kb). |
Blick zum Parkplatz (203kb). |
Ein Klo in der Wüste (271kb). |
Blick nach Westen auf die Zufahrtsstraße (245kb). |
Zwei kleine Trampelpfade links und rechts der Aussichtsplattform führen ins Tal, das man nach vielleicht 100 Metern erreicht. Hier fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Spontan musste ich an die ersten Star Trek Filme denken, mit den obskuren Dekorationen der Außenszenen auf fremden Planeten. Wie in einem Labyrinth ist man umgeben von den bis mehrere Meter hoch aufgeschichteten Säulen, die immer aus mehreren Schichten bestehen. Hier und da kann man die verschiedenen Entwicklungsstufen der Goblins erkennen. Während die verhältnismäßig jungen Exemplare eine relativ gleichmäßige Form vorweisen weisen ältere markante Einschnürungen auf, die auf die weicheren und damit stärker erodierenden Schichten zurückzuführen sind. Hier und da haben sich kleine Felsbrücken gebildet. Im Endstadium ihrer Existenz verlieren die Säulen schließlich ihre Stabilität, die oberen Steine fallen hinunter und liegen zu Füßen des ehemaligen Goblin. Dieser Vorgang ist eigentlich dynamisch, das heißt die Neuentstehung und Verwitterung ist im Gleichgewicht. Durch die touristische Nutzung ist jedoch zu befürchten, dass der relativ weiche Sandstein stark in Mitleidenschaft gezogen wird und das Tal dauerhafte Schäden erleidet. Selbst kleinste Beschädigungen der Oberfläche durch Herumklettern kann bei Regen enorme Schäden anrichten. Dies sollte man beim Besuch dieser sensiblen Stätte beachten, auch wenn es (noch) keinerlei Einschränkungen für Fußgänger wie feste Wege gibt.
Abschied vom Goblin Valley (280kb). |
Wir blieben etwa eine halbe Stunde im Goblin Valley, ein wirklich lohnenswerter Aufenthalt. Um den besten Eindruck vom Goblin Valley zu gewinnen sollte man auf den kurzen Spaziertripp zwischen die Goblins nicht verzichten, denn so erschließt sich die Landschaft noch sehr viel eindrucksvoller als vom Aussichtspunkt oberhalb. Die Eindrücke werden mir noch lange angenehm in Erinnerung bleiben, als nette Abwechslung zu den vielen Canyons.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
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