Endlich wieder in San Francisco (172kb). |
Ich empfehle diese Unterkünfte: |
Ausführlichere Infos gibts hier. |
Unserem Navi folgend nähern wir uns dem Sheraton Fishermans Wharf von der North Point Street aus. Das Hotel belegt den vierten Block auf der rechten Seite, soweit ist alles klar. Doch das Parkproblem muss noch gelöst werden. Es ist nämlich in diesem mehr als beliebten Stadtteil San Franciscos mittlerweile üblich, neben den gehobenen Zimmerpreisen auch horrende Parkgebühren zu verlangen. Diese stehen dann meist im Kleingedruckten der Hotelbuchungs-AGBs und werden auf den Zimmerpreis addiert. In unserem Fall sollte diese kleine Gebühr satte 42 Dollar pro Tag betragen. Und ich dachte schon, die 19 Dollar für ein Tagesticket, das wir 2000 an Pier 39 bezahlt hatten, wären Halsabschneiderei. Jedenfalls konnte ich mit Mühe und Not das Hotel bei der Reservierung davon überzeugen, dass ich als Rollstuhlfahrer einen solchen Luxusparkplatz im angemieteten Parkhaus nicht benötige, da ich mit meinem auch in den USA gültigen Parkausweis öffentlich kostenlos parken darf. Blieb jetzt halt nur zu klären, wo es solche öffentlichen Parkmöglichkeiten gibt. Da konnte mir im Vorfeld selbst google earth nicht weiterhelfen. So detailliert waren die Karten auch nicht, als dass man die blauen Bordsteinmarkierungen hätte erkennen können...
Wie auch immer, zunächst wollen wir einchecken. Von der North Point Street aus erkennen wir, dass das Hotel an der westlichen Seite des Häuserblocks eine Durchfahrt besitzt. Die ist allerdings eine Einbahnstraße, und wir haben die Ausfahrt entdeckt. Also flott rechts abbiegen in die Powell Street und dann wieder rechts in die Beach Street. So fahren wir zwischen zwei Gebäudeteilen des Hotels vor. Ein asiatischer Portier kommt sogleich zielstrebig auf uns zumarschiert und fragt, ob wir einchecken wollen. Ja, das wollen wir, und ja, wir werden unser Auto selbst parken. Damit hat er zwar nicht gerechnet, weist uns aber dennoch - ganz professionell das Ärgernis des so entgangenen Trinkgelds verdrängend - eine Ecke im Innenhof zu, wo wir den Wagen entladen können. Was mir sofort auffällt: auf der einen Seite des Innenhofs lodern, umringt von zahlreichen Baststühlen, einige Lagerfeuer. Die Idee ist sicher gut, aber wer will sich ans Lagerfeuer setzen und die Abgase der an- und abreisenden Gäste schnuppern? Ok, es gibt genügend Gäste, die diese Erfahrung offenbar brauchen. Wir schnappen uns jedenfalls die Koffer, und ab gehts frohgemut am Spalier der drei Concierges vorbei zur Rezeption, der zur Fensterfront hin das Spressi Cafe vorgelagert ist. Dort empfängt uns eine freundliche junge Dame und überreicht und die Zimmerscheckkarte - einen richtigen Schlüssel habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Moderne Zeiten. Überhaupt macht das Hotel dem ersten Anschein nach einen sehr modernen Eindruck. Das Mobiliar ist schnörkellos, geradezu simplizistisch, die Farben dezent in orange, beige und hellblau, viel Licht und vor allem: helles Holz.
Im Flur des Sheraton at Fishermans Wharf (198kb). |
Unser Zimmer liegt am entferntesten Punkt des Hotels im ersten Stockwerk. Mehrere Aufzüge sorgen für den Transport. Ein älterer Herr meint zu uns, hier müsse man immer sehr lange warten, und kaum hat er es ausgesprochen, macht es "Bimm" und eine Fahrstuhltüre öffnet sich. Jaja, die Rentner, nie haben sie Zeit, denke ich. Wir folgen nun den Schilderungen der Empfangsdame und laufen mehrere Minuten durch lange Flure. Eine Mischung aus Schule und Krankenhaus, so kommt mir das Gebäude an dieser Stelle vor. Über eine Brücke geht es über den Eingangsbereich von einem Gebäudeteil in den anderen, dann um die Ecke und am Ende des Flurs da liegt es - unser neues Domizil in San Francisco. Aufmerksam habe ich bis hierhin den Weg studiert. Feuerlöscher gibt es, Rauchmelder, Brandschutztüren, ausgewiesene Fluchtwege - vorbildlich. Als Sicherheitsbeauftragter hat man so was immer im Blick, und in erdbebengefährdeten Orten wie San Francisco ganz besonders. Ein Grund, weswegen ich übrigens nie ein Hotel in South of Market buchen würde. Da ist der Untergrund nämlich aufgeschüttet und wird sich bei einem stärkeren Beben verflüssigen, so wie es 1906 schon mal dort passiert ist. Da nutzt dann das stärkste Fundament nichts. Doch das nur am Rande...
Unser Zimmer wirkt frisch (177kb). |
Helles Design - Klasse (154kb). |
Blick in den Innenhof (267kb). |
Die Badezimmerschiebetüre (138kb). |
Das kleine, chice Badezimmer (139kb). |
Unser Zimmer - was soll ich sagen, ich bin auf den ersten Blick begeistert. Geräumig, hell, modern. Eine weiße Lamellentüre neben dem Fenster... haben wir etwa auch einen Balkon? Direkt mal nachsehen. Nein, es ist nur ein winziges Abstellspind. Dennoch, die Optik der Türe zusammen mit den gelben Stoffjalousien vermitteln Strandfeeling. Dazu passen auch der Baststuhl und der sandfarbene Wandanstrich. Auf einem breiten bürotischartigen Möbel gegenüber der Betten steht ein Flachbildschirm, eine Kaffeemaschine sowie eines von zwei Telefonen. Ok, Letzteres ist sinnfrei. Ein Raum, zwei Telefone - da kann man sicher mit anderen Dingen punkten, wenn man besonders luxuriös wirken möchte. Etwas hinderlich erweist sich die Glasplatte, die die Tischdecke darstellt. Nicht nur die Putzkolonnen werden dieses Ausstattungselement hassen, weil jede Berührung sichtbare Spuren hinterlässt (besonders wenn man Sonnencreme nutzt, was man tunlichst sollte). Auch Laptopbesitzer mit optischen Mäusen haben daran ihre wahre Freude. Vom Fenster aus kann man auf einen Innenhof mit zahlreichen Sträuchern, Sitzgruppen und verschnörkelten Laternen nebst Lampionketten schauen. Mitten in der dicht bebauten Stadt kann man wohl außerhalb eines Hochhauses nicht mehr erwarten. Immerhin ist es angenehm ruhig, was angesichts der zentralen Lage hingegen ungewöhnlich ist. Wenn ich da an das Wharf Inn von 2009 denke... Das Badezimmer verbirgt sich hinter einer weißen Holzschiebetür. Diese ist wohl aufgrund der Feuchtigkeit etwas schwergängig und schließt auch nicht hundertprozentig ab, was aber nur akustisch ein Problem darstellt. Angenehm fällt das europäische Waschbecken ohne Unterschrank und mit Designermischarmaturen auf. Dafür sind die Ablageflächen mehr als begrenzt. Nun ja, so ist man zum ständigen Wegräumen der ganzen Utensilien gezwungen - da man eh aus dem Koffer lebt kein größeres Problem. Trotzdem, den Klodeckel als ständige Ablage mitbenutzen zu müssen ist eines Sheratons eigentlich nicht würdig.
Kleines Forentreffen im Cioppinos (278kb). |
Nachdem die Unterkunft also schon mal zur weitgehenden Zufriedenheit ist, können wir uns dem Abendprogramm widmen. Da es unser erster Urlaubstag ist, heißt die Devise: wach bleiben bis zum Abend, um dem Jetlag gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Vorfeld hatten wir ein Treffen mit vier Mitgliedern unseres Great-West Forums vereinbart, die zufällig auch in der Stadt sind. Als Treffpunkt haben wir per Handy das Hardrock Cafe am Pier 39 ausgemacht, um dann gemeinsam in dem italienischen Restaurant Cioppinos direkt am Hafen Essen zu gehen. Nachdem die erste Hürde des Sich-Findens genommen ist, verbringen wir hier einen netten gemeinsamen Abend. Andrea und Gerhard werden wir später erneut treffen, nämlich in Springdale beim Zion Nationalpark, wo sie eine Nacht im gleichen Hotel wie wir verbringen.
Gefrühstückt wird in Pats Cafe (225kb). |
Die Theke im schmalen Cafe (236kb). |
Plain Ol' Eggs mit Ham und english muffin (205kb). |
Am nächsten Morgen - wie an allen drei Tagen in San Francisco - steht das Frühstück in Pat's Cafe auf dem Programm. Wo auch sonst kann man so hautnah den Flair der Großstadt ohne übermäßige Touristen erleben. Wie schon im Vorjahr bei meinen damaligen Mitreisenden, wird auch dieses Mal das kleine urige Restaurant direkt von allen Anwesenden ins Herz geschlossen und ist bei einem Besuch der Metropole gar nicht mehr wegzudenken. Ich bin sowieso schon überzeugter Stammkunde. Umso überraschter bin ich, als ich im Regal hinter der Theke neue Kaffeetassen mit Werbeaufdruck entdecke. Natürlich müssen wir alle eine kaufen - dabei bin ich sonst kein übertriebener Souvenirjäger. Kaffeetassen hingegen gehen immer - ich bin Beamter und weiß eine angemessene Wachhaltegarantummantelung zu schätzen.
Nach drei Nächten heißt es dann auch schon wieder Abschied nehmen von San Francisco. Da wir diesmal keine Rundreise unternehmen, sondern von Las Vegas aus zurückfliegen gibt es in diesem Urlaub kein Wiedersehen mit dem Sheraton. Empfehlen kann ich es dennoch, wenngleich mein Favorit für San Francisco immer noch das Gables Inn in Sausalito ist. Und das sage ich nicht in der unerfüllten Hoffnung, etwas Besseres zu finden.
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