Golden Gate Bridge in der Abenddämmerung (171kb). |
Die Toll Station auf der Stadtseite (216kb). |
Auf der Brücke Richtung Norden (181kb). |
Ansicht von der Fähre nach Sausalito (166kb). |
Weltberühmte Ansicht auf SF (208kb). |
Die Überfahrt ist immer wieder ein Erlebnis (163kb). |
Die Buchteinfahrt erhielt ihren Namen "Golden Gate" oder "Chrysoplae" um 1846 von Captain John C. Fremont, den die Meeresstraße an einen Hafen in Istanbul erinnerte, der "Chrysoceras" oder "Golden Horn" genannt wurde.
Die ersten Pläne zur Überbrückung der Bucht stammen schon aus dem Jahre 1872, wurden aber erst wieder in den 20er Jahren aufgegriffen, als die Fähren ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Errichtet wurde die Brücke schließlich vom 5. Januar 1933 bis zum 27. Mai 1937 unter der Leitung des umstrittenen Chefingenieurs Josef B. Strauss ("Es brauchte zwei Jahrzehnte und 200 Millionen Worte, die Leute vom Nutzen der Brücke zu überzeugen, aber nur vier Jahre und 35 Millionen Dollar, sie zu bauen."). Für den Straßenverkehr geöffnet wurde die Brücke am 28. Mai 1938 um zwölf Uhr mittags durch ein telegraphisches Signal von Präsident Franklin D. Roosevelt aus dem Weißen Haus. Seither war sie noch an keinem einzigen Tag gesperrt. Nur Sonntags kann es vorkommen, dass die Brücke vormittags für Veranstaltungen kurzfristig gesperrt ist.
Der Bau war seinerzeit eine enorme technische Herausforderung, und die Brücke war lange Zeit die längste Hängebrücke der Welt. Sie brach eine Vielzahl an Rekorden, die für unüberbietbar gehalten wurden: die höchsten Pfeiler mit 227 Meter, die längsten (2.332 Meter) und dicksten (92 cm) Kabelstränge und die größten Unterwasserfundamente. Diese Fundamente mussten zudem in einer von starken Strömungen gekennzeichneten Meerenge versenkt werden. Erstaunlich ist auch, dass die Brücke in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit und Hungers entstand, und der Bau durch eine Anleihe in Höhe von $35.000.000 gesichert wurde. Insgesamt wiegt das Bauwerk 887.000 Tonnen. Noch mehr Zahlen? Na gut: 600.000 Nieten halten die beiden Türme zusammen, die letzte ist aus purem Gold.
Die Brücke muss man einfach überqueren (um z. B. das wunderschöne Sausalito zu besuchen, oder die Muir Woods mit den riesigen Coastal Redwoods (sequoia sempervirens). Täglich befahren rund 100.000 Fahrzeuge die Brücke, pro Jahr werden es rund 10 Prozent mehr. Die Rückfahrt in die Stadt kostet 6 Dollar (2009), welche an einer riesigen Maut-Station mit mehr als einem Dutzend Spuren kassiert werden.
Für Technikfreaks: Die Brücke von unten (283kb). |
Der nördliche Pfeiler von Süden... (151kb). |
... und von unten (164kb). |
Blick von Twin Peaks aus. Man erkennt den Tunnel und die Straße zu den Marin Headlands (120kb). |
Damit ist die Brücke seit Jahrzehnten profitabel, obschon jedes Jahr Unsummen aufgebracht werden müssen um das im Gegensatz zur Oakland Bay Bridge nicht rostfreie Metallgerüst vor dem aggressiven Meerwasser zu schützen. Ein Anstreicherteam aus 40 Malern ist permanent im Einsatz und streicht die Brücke in 4 Kolonnen, was insgesamt für einen Komplettanstrich zehn Jahre dauert und etwa eine halbe Million Liter Farbe verbraucht. Beinahe wäre sie übrigens grau geworden wie die eigentliche Rostschutzfarbe und somit wie die meisten anderen Brücken auch, oder schwarz mit gelben Streifen wenn es nach der Navy gegangen wäre. Doch als Joseph B. Strauss die fast fertige Brücke in ihrem damaligen roten Rostschutzanstrich sah, beschloss er, sie so zu belassen - was wäre wohl auch sonst aus ihr und San Francisco geworden...
Die Brücke wurde in den 1970er und 1980er Jahren renoviert. Die Hängeseile wurden ausgetauscht und die Fahrbahndecke aus Beton durch modernere Baustoffe ersetzt. Ein Team aus 18 festangestellten Stahlbauingenieuren kümmert sich auch heute um das Wohl des Bauwerks. Durch den Einbau von Schwingungsdämpfern und dem Austausch von Stahlteilen soll die Brücke zudem erdbebensicherer werden. Experten schätzen, dass sie derzeit Beben bis zu einer Stärke von 8,3 standhalten kann. Dass sie vergleichsweise stabil ist hat sie beim Loma Prieta Beben von 1989 unter Beweis gestellt, als Teile der Oakland Bay Bridge kollabierten.
Oftmals ist die Brücke in Nebel gehüllt (248kb). |
Ausblick vom Bowers View Point auf die Brücke (134kb). |
Gleiche Szene in der Abenddämmerung (134kb). |
Skyline von San Francisco (166kb). |
Eine eigene Brückenpolizei kümmert sich um Verkehrsunfälle und andere Rechtsverstöße auf der Brücke. Geradezu berüchtigt ist die Golden Gate Bridge weil sie nicht nur Touristen sondern auch Selbstmörder anzieht. Etwa 2.000 Menschen haben an diesem Ort ihrem Leben ein Ende gesetzt; nahezu immer auf der Ostseite mit Blick auf San Francisco.
Hättet Ihr übrigens gewusst, dass die San Francisco Bay eigentlich gar keine Bucht sondern vielmehr eine Flussmündung ist? Insgesamt 16 Flüsse transportieren ihr Wasser in die Bay und unter der Golden Gate Bridge hindurch in den Pazifik. Dadurch ist diese mit einer Mixtur von Salz- und Süßwasser gefüllt.
Hier macht jeder ein Foto (201kb). |
Die Lone Sailor Statue (216kb). |
Der wohl beliebteste Aussichtspunkt auf die Golden Gate Bridge befindet sich direkt nördlich der Brücke auf der Bayseite. Der H. Dana Bowers Memorial Vista Point ist zwar nicht der beste Aussichtspunkt - da bietet die Conzelman Road in den Marin Headlands auf der Pazifikseite eine bessere weil seitliche Komplettansicht -, aber es ist derjenige, welcher der Brücke und dem Highway 101 am nächsten gelegen ist. Nahezu jeder Tourist wird diesen Punkt bei seinem Besuch einmal ansteuern und bei klarem Wetter ganze Fotosalven von der Brücke und der Skyline San Franciscos abfeuern. Schließlich bilden beide Elemente ein geradezu ideales Panorama für ein Erinnerungsfoto. So ist die gemauerte Brüstung stets von Scharen an Menschen belagert, und man braucht mitunter etwas Geduld, um einen guten Platz zu ergattern. Lediglich bei Nebel - und der ist häufig - hat man die freie Wahl.
Der Aussichtspunkt ist großzügig gestaltet, mit zahlreichen Parkplätzen und einem zentralen Denkmal auf einem kleinen Hügel. Es ist The Lone Sailor, eine Replik der Statue am United States Navy Memorial in Washington. Das 2002 aufgestellte Denkmal ist der Küstenwache, dem Marine Corps und allen im Dienste der Schifffahrt gewidmet ist.
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