Sonora Pass Highway 108 Sierra Nevada Donnell

Sonora Pass, Kalifornien
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Auf der Ostseite des Sonora Passes (243kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Blick auf den Donnell Lake (538kb).

Auf vielen Touren durch den Südwesten der USA spielen der Tioga Pass und die Frage, ob er schon oder noch geöffnet ist, eine große Rolle. Als Alternative im Winter bietet sich nur die südliche Umfahrung der Sierra Nevada an. Doch was tun, wenn man im Sommer eine Alternative zum wundervollen Tioga Pass sucht weil man ihn beispielsweise schon fünfmal gefahren ist oder weil das eigentliche Ziel - beispielsweise der Lake Tahoe - weit im Norden liegt?
Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Donnell Lake und Staumauer (397kb).

Hier kommt der Sonora Pass (Highway 108) ins Spiel. Um es vorwegzunehmen: Er kann landschaftlich mit dem Tioga mithalten. Was ihn unterscheidet, ist die Tatsache, dass er nicht, wie der Tioga Pass, direkten Zugang zu mehreren Bergseen gewährt. Das bedeutet in der Praxis aber nicht zwingend, dass man weniger Stopps während der Fahrt einlegt. Sofern man sich im Vorfeld mit der Gegend etwas vertraut gemacht hat, wird man hier genauso dem Badespaß beispielsweise im Pinecrest Lake bei Strawberry frönen können - man muss dazu jedoch die Passstraße für einen kurzen Abstecher verlassen. Dennoch, die Fahrt ist beeindruckend, die Landschaft wunderschön. Vor allem Donnell Lake - ein Stausee, den man von oben betrachten kann - und die Aussicht bei der Abfahrt auf der östlichen Seite der Sierra Nevada prägen sich angenehm in das Gedächtnis ein.

Sonora Pass, Kalifornien

Typische Berglandschaft (557kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Wiesen und schneebedeckte Gipfel (413kb).

Zunächst die Basics. Highway 108 verbindet die Städte Sonora im Westen und Bridgeport im Osten. Der höchste Punkt der Sonora Passstraße liegt auf 2.933 Metern. Es ist der hinter dem Tioga Pass zweithöchste Highway-Pass in der Sierra Nevada. Hier oben kreuzt auch der 4.240 Kilometer lange Pacific Crest Trail den Highway 108. Im Gegensatz zum Yosemite führt die Route nicht durch einen Nationalpark und kann somit kostenfrei befahren werden. Die Straße erreicht Steigungen von bis zu 26 Prozent auf der Westseite und ist stellenweise kurvenreich. Daher ist sie nicht für Wohnanhänger und lange Vehikel zu empfehlen. Im Winter ist der Sonora Pass normalerweise zwischen November und Mai aufgrund von Schnee für den Verkehr geschlossen.


Geschichte des Sonora Passes

Bevor wir von Westen aus den Pass überqueren, werfen wir einen Blick auf die spannende Geschichte der Straße, über die sogar Bücher geschrieben wurden.

Die erste Überquerung der Sierra Nevada im weiträumigen Gebiet des heutigen Sonora Passes fand im Sommer 1841 statt. Mitglieder der "Emigrant Society" hatten 1840 den "Tail to California" ausgerufen. Drei Gruppen hatten daraufhin begonnen, die beiden großen Hindernisse - die große Salzwüste bei Salt Lake City und die Berge der Sierra Nevada in Kalifornien - zu bezwingen. Das Ergebnis war eine 3.231 Kilometer lange Reise über fünf Monate mit Ochsen, Pferden und Packtieren und einer täglichen Strecke von rund 24 Kilometern.

Annie Bidwell und John Bidwell

Annie und John Bidwell

Im Mai 1841 versammelten sich die Gruppen in Sapling Grove bei Westport, Missouri unter der Führung des 21-jährigen John Bidwell. Die insgesamt über 60 Mann entschlossen, gemeinsam nach John Marsh's Ranch "Los Meganos" am Fuße des Mount Diablo im mexikanischen Alta California, dem heutigen Contra Costa County in Kalifornien, zu reisen. Die Emigranten reisten über den Oregon Trail mit Father Pierre-Jean De Smet und einer Jesuitengruppe unter der Führung von Thomas "Broken Hand" Fitzpatrick.

Bei Fort Hall im heutigen Caribou County, Idaho, änderte rund die Hälfte der Gruppe ihre Pläne und wechselten auf eine einfachere Straße nach Oregon. Die übrige Bartleson-Bidwell Party verließ den Fallenstellerweg nach Oregon und zog westwärts entlang der nördlichen Küste des Großen Salzsees. Beim Überqueren der Wüste westlich des Sees mussten sie ihre Wagen aufgeben. In Begleitung ihrer überlebenden Tiere fanden sie schließlich Mary's River (heute Humboldt River) und folgten ihm bis zu einer flachen Senke beim heutigen Lovelock, Nevada, wo der Fluss verdunstet. Nach Süden ziehend erreichten die den Walker River, dem sie auf der gleichen Strecke in die Sierra Nevada hinauf folgten, die bereits 1828 Jedediah Smith beschritten hatte. Nach Angaben des U.S. Forest Service hat die Gruppe dann das Gebiet nördlich des Sonora Pass in der jetzigen Carson-Iceberg Wilderness Area durchquert. Dies wiederum macht eine andere Expedition zu einem besseren Kandidaten für die erste Überquerung der Sierra Nevada beim jetzigen Sonora Pass.

Diese fand im Spätsommer 1852 statt. Seinerzeit bestand die Sorge um einen wirtschaftliche Rezession und soziale Konflikte. Dies veranlasste die Geschäftsleute von Columbia auf der Westseite der Sierra Nevada, eine Delegation über den Gebirgszug zu schicken, um die Auswanderer auf der anderen Seite davon zu überzeugen, über eine neue Passstraße zu den südlichen Minen zu kommen. Die kleine Gruppe begann ihre Überquerung an einer Stelle, die sie für geeignet hielten, und schlugen schließlich am Carson River ihr Quartier auf. Sie erzählten den Auswanderern dort von einer wunderbaren neuen Route, die gerade zum Tuolumne County geöffnet wurde. Angeführt wurde die Delegation von Joseph C. Morehead, einem Mann aus Kentucky mit zweifelhaftem Ruf. Während die meisten Auswanderer skeptisch gegenüber Moreheads Versprechungen eines kürzeren und leichteren Wegs waren, beschlossen die 50 Mann der Clark-Skidmore Party aus Ohio und Indiana, die neue Route zu riskieren. Angeführt von Morehead zogen sie nach Süden entlang des Walker River. Nach etwa einer Woche erreichten sie Leavitt Meadow am Fuße des Sonora Pass auf der Ostseite der Sierra Nevada. Hier realisierten die Auswanderer, dass sie es ohne fremde Hilfe nicht bis nach Sonora schaffen würden. Deshalb verließ Morehead mit ein paar Mann die Gruppe, um Vorräte zu besorgen. Währenddessen brachten die übrigen ihre Wagen auf einer Route mehrere Meilen südlich des jetzigen Sonora Pass so nah wie möglich in die Berge hinauf. Morehead unterdessen hatte die Orientierung verloren und irrte umher. Als die dringend benötigten Vorräte nicht eintrafen, begannen die ersten Auswanderer, die Wagen zu verlassen und zu Fuß zu den Minen aufzubrechen. Die übrigen folgten kurze Zeit später ihren Gefährten. Als sie schließlich ein Tal nahe der Quelle des Stanislaus Rivers erreichten, waren viele krank, und alle hatten Hunger. Sie kampierten an einem kleinen Bach am Fuße des East Flange Rock. Wie durch ein Wunder traf dort Morehead mit dem Nachschub auf sie, weshalb die Stelle Relief Camp getauft wurde. Morehead hatte letztendlich den Weg nach Sonora und Columbia gefunden und eine Packtierkolonne mit Nachschub den Weg zurückgeführt. Mit den frischen Vorräten kehrten viele der Auswanderer zu den Wagons zurück und brachten sie ohne Zwischenfall auf einer Strecke über den Pass, die als Walker River Trail bekannt ist. Dieser Weg kreuzt die Sierra sechs Meilen südlich des jetzigen Sonora Pass und folgt einem Gebirgszug hinab zum jetzigen Dodge Ridge, Pinecrest und Twain Harte. Die erschöpften Auswanderer wurden in Columbia von einem Empfangskomitee begrüßt.

Obschon die Presse und sogar die Mitglieder der Clark-Skidmore Party den neuen Weg lobten, sollte sich die Strecke als eine der schwierigsten Pässe der Sierra Nevada entpuppen.

Mit der Entdeckung von Silber und Gold östlich der Sierra Nevada in den frühen 1860ern trieben die Handelsinteressen in den Counties beidseits des Passes den Bau einer befestigten Straße voran, die den Handel und Transport erleichtern und so im wirtschaftlichen Sinne überhaupt ermöglichen würde. Der US Kongress billigte schließlich 1861 den Bau einer Straße vom jetzigen Twain Harte Grade über den Sonora Pass. Die Begutachtung für einen Straßenbau über den Sonora Pass begannen 1862. Ein Bauunternehmer namens J. B. Carter erhielt 400.000 Dollar, um die Straße zu bauen. Doch die Summe erwies sich schnell als unrealistisch, und so übernahm ein anderes Unternehmen mit privater Finanzierung den Bau der Straße, die 1865 fertiggestellt wurde. Mautstationen in Twain Harte und Sugar Pine sorgten für die Refinanzierung des Projektes. Alfred Fuller aus Ohio, der in den 1850ern in die Gegend gekommen war, hatte eine Me- Wuk zur Frau genommen und lebte in der Calder Ranch. Er wurde Kassierer an der Mautstation bei Twain Harte. Diese Aufgabe erfüllte er bis in die 1890er, als das Land die Verwaltung der Straße übernahm. Im März 1901 unterzeichnete Gouverneur Henry Gage ein Gesetz, das die Sonora-Mono Road in das Highwaynetz als Highway 108 integrierte. 1906 wurde der Bau des Relief Dam am Middle Fork Stanislaus River beschlossen, was den Ausbau der Strecke zwischen Sonora und Kennedy Meadows für den Transport von schwerem Baugerät erforderte.

Als Bodie 1877 seine Blütezeit erlebte, war die Sonora-Mono Road mit Postkutschen und Transportwagen überfüllt. Es gab Verpflegungsstationen in Sugar Pine, Strawberry, Baker's Station, Leavitt's Station und Big Meadows. Man sagte, ein Sechsspänner hätte damals insgesamt drei Wochen für die Passage von Sonora nach Bridgeport und zurück benötigt. Als der Bergbau in Bodie schließlich nachließ, bedeutete dies auch einen drastischen Rückgang des Verkehrs auf der Passstraße.

In den 1880ern versprach die California and Nevada Railroad und ihr Vorgänger, die California and Mount Diablo Railroad, eine Schmalspureisenbahnstrecke über den Sonora Pass zu bauen. Eine Strecke sollte von Emeryville nach Stockton laufen und sich dort mit der Denver and Rio Grande Railroad in Utah verbinden. Doch das Schienennetzwerk des Eisenbahnunternehmens hat nie die San Francisco Bay Area verlassen.

1919 kauften Alonzo und Keturah Wood ein 640 acre großes Stück Land, auf dem heute der Golfplatz von Twain Harte angesiedelt ist. Sie teilten das Gebiet weiter auf und benannten es nach ihren beiden Lieblingsautoren Twain Harte. Man geht heute davon aus, dass dies das erste private Naherholungsgebiet in der Sierra Nevada war. Andere Orte entlang der Sonora-Mono Road wie Confidence, Mi-Wuk Village, Sugar Pine, Long Barn und Strawberry entwickelten sich ebenfalls. 1951 wurde Dodge Ridge als erstes Skigebiet eröffnet.

Heute führt Highway 108 über den Sonora Pass. Einige Überbleibsel der alten Route können noch entlang der Strecke gesehen werden.


Fahrt über Highway 108

Wir beginnen unsere Fahrt bei dem namensgebenden Ort Sonora auf der Westseite der Sierra Nevada an der Abzweigung von Highway 49. Sonora liegt auf einer Höhe von rund 544 Metern. Von hier aus sind es 127,3 Kilometer über den eigentlichen Sonora Pass auf 2.933 Metern Höhe bis zum Highway 395, dem Ende der Sonora Passstraße auf 2.110 Metern. Zunächst führt die Straße durch mehrere kleine Orte wie Twain Harte. Das mit 2.500 Einwohnern kleine, aber lebhafte, familienorientierte Bergdorf bietet viele Freizeitmöglichkeiten. Hier lockt vor allem der idyllische Twain Harte Lake, den man jedoch nur nutzen kann, wenn man Mitglied der Homeowners Association ist oder eine Cabin von einem Mitglied gemietet hat - also nichts für den Durchreisenden. Dafür gibt es ein öffentliches Freibad hinter der Post Office (23075 Fuller Road), einen Golfplatz mit 9 Löchern, ein Skateboard Park und einen Minigolfplatz.

Die nächste größere Siedlung ist Pinecrest. Der Ort liegt rund eine Meile vor Strawberry rechts des Highways. Erwähnenswert ist der nahe gelegene Pinecrest Lake, der ein beliebtes Naherholungsgebiet darstellt und sich auch mit seiner malerischen Kulisse hervorragend zum Wandern oder für ein Picknick eignet.

Strawberry, Sonora Pass, Kalifornien

Strawberry Store (300kb).

Strawberry ist seit den 1860ern eine Siedlung in den Bergen direkt am Highway 108. Hauptattraktion des in einem Talende an einer Doppelserpentine gelegenen Dorfes ist der South Fork des Stanislaus River, der durch Strawberry fließt und mit seinem Rauschen die ideale akustische Kulisse für die alpine Landschaft bildet. Auch die Forellen sind bei Anglern sehr beliebt. Was Strawberry bei den meisten Durchreisenden aber interessant macht ist die Tatsache, dass der winzige Ort mit dem strahlend rot gestrichenen Strawberry Store ein Geschäft vorweisen kann. Es ist das einzige bis Bridgeport auf der anderen Passseite. Wer also seine Vorräte auffüllen möchte - meinetwegen für ein Picknick am malerischen Donnell Vista - sollte dies hier tun.

Rund 23 Kilometer hinter Strawberry gelangt man auch schon zum Donnell Lake.


Donnell Lake

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Parkplatz am Donnell Vista mit Dardanelles (327kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Wir gehen Richtung Donnell Vista (383kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Weg zum Donnell Vista (386kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Kleiner Lizard (292kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Donnell Vista (280kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Donnell Lake mit Staumauer (324kb).

Einen Aussichtspunkt, den man auf keinen Fall verpassen sollte, ist der auf 1.947 Metern Höhe gelegene Donnell Vista Point auf der linken Seite des Highways. Zunächst parkt man auf einem übersichtlichen Parkplatz, von dem aus man bereits einige Weitblicke genießen kann. Hier befindet sich auch ein Visitor Center und eine öffentliche Toilette. Ein 400 Meter langer Fußweg führt Richtung Stausee um einen Hügel herum zu einer Aussichtsplattform. Entlang des Weges sind zahlreiche Tafeln aufgestellt, die die Entstehung der einzigartigen Landschaft erklären. Die Aussichtsplattform befindet sich am vorderen Ende eines großen Felsplateaus und ist in einem Halbkreis um eine große Douglaskiefer (douglas fir) in ihrer Mitte errichtet. Sie bietet mit Bänken und weiteren Erklärtafeln einen hervorragenden Ausblick auf das auf 1.417 Metern Höhe unterhalb gelegene Donnell Reservoir. Die Wände dieses Stausees im Canyon des Middle Fork Stanislaus River Canyon sind ähnlich der Geologie des Yosemite aus steilen Granitwänden geformt.

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Blick auf das nordwestliche Seeufer (354kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Das Felsplateau am Donnell Vista (363kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Die Staumauer (383kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Die Landschaft ist felsig und zerklüftet (407kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Panorama des Donnell Lake (280kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Stromschnellen (323kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Holz treibt am Seeufer (275kb).

Die Hügel und Berge ringsum sind dicht bewaldet, immer wieder unterbrochen von teils schroffen Granitfelsen und -wänden. Gespeist wird der See auf der östlichen Seite durch den Wheats Meadow Creek, den Dardanelles Creek und den Middle Fork Stanislaus River, die sich gegenüber bzw. rechts unterhalb des Aussichtspunktes befinden. Der Dardanelles Creek stürzt sich in einem kleinen, gut sichtbaren Wasserfall in den See. Oberhalb in nördlicher Richtung ragen eindrucksvoll The Dardanelles West und The Dardanelles North empor - Tafelberge, die die Gipfel der dortigen Erhebungen bilden und in dieser Höhe für Verwunderung sorgen. Tatsächlich handelt es sich bei den Palisaden um eine braune Lavaschicht aus Batholith, die sich einst vom Kamm der Sierra Nevada bis nach Knight's Ferry (auf halber Strecke zwischen Sonora und Modesto) ausdehnte. Zu ihr hat auch der weiter östlich gelegene und ebenfalls sichtbare Dardanelles Cone, ein erloschener Vulkan, beigetragen. Die braune Gesteinsschicht hebt sich deutlich von dem hellen Granitgestein dieser Gegend ab und kann auch auf Luftbildaufnahmen gut gesehen werden.

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Dardanelles North (473kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Dardanelles West (167kb).

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

Weg zum Donnell... (467kb)

Donnell Vista Point, Sonora Pass, Kalifornien

... Vista Point (587kb).

Der Staudamm, Donnell Dam, der im Südwesten den See begrenzt, wurde Ende 1956 fertiggestellt und besteht aus 204.172 Kubikmetern Beton. Es handelt sich um eine Bogenstaumauer mit konstantem Winkel. Der Anblick der Staumauer, von der man vom Vista Point ausschließlich die Krone sieht, verblüfft etwas, denn dahinter fällt der Blick in ein tiefes und weites Tal. Kaum vorstellbar, dass dieses Bauwerk das Wasser des ganzen Sees zurückhält. Immerhin ist der Damm für 70,1 Millionen Kubikmeter Wasser ausgelegt.

Der Stausee selbst ist kaum erschlossen. Von unterhalb der Staumauer kann man ihn über eine enge und gewundene Zufahrtsstraße erreichen. Die Ufer sind durch das felsige und Steile Ufer nur an wenigen Stellen erreichbar, Freizeiteinrichtungen gibt es nicht. Dennoch kann man hier campen und angeln. Das Reservoir ist ganzjährig zugänglich, solange das Wetter es zulässt.

Donnell Lake ist übrigens nach den Erbauern einer Sägemühle benannt, die sich bis zur Errichtung der Staumauer im Tal befand. Ursprünglich hieß sie Donnell and Parson's sawmill und produzierte Bauholz für die Wasserversorger, die bereits zu Beginn der Erschließung des Gebiets von hier Wasser abzweigten. 1948 legte das Tri-Dam Projekt das Gebiet unterhalb von Donnell Vista als Baugrund für den heutigen Staudamm fest. Die Staumauer ist 147,2 Meter hoch.

1972 entdeckte Hollywood Donnell Vista, wodurch es bei Einheimischen den Namen "Paramount Point" erhielt. Mehrere Folgen der Fernsehserie "Little House on the Prairie" (Unsere kleine Farm) wurden an dieser Stelle gefilmt.

Nach Renovierungsarbeiten ist der Donnell Vista Point seit dem 18. Juli 2011 wieder geöffnet.

Bei meinem Besuch in Juli 2010 war der Stausee randvoll gefüllt. Von der Staumauer war nur die Krone zu sehen, und das Seeufer wirkte natürlich und grün. Üblicherweise weisen Stauseen, die nicht maximal gefüllt sind, an den Ufern vom Wasser ausgebleichte Felsränder auf.

Sonora Pass, Kalifornien

Unterwegs (418kb).

Sonora Pass, Kalifornien

26% Gefälle (439kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Doch erst geht es nochmal kurz bergauf (342kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Hinter diesem Felseinschnitt folgt dann... (425kb)

Sonora Pass, Kalifornien

... der steilste Abschnitt (324kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Wir nähern uns der Baumgrenze (324kb).

Sonora Pass, Kalifornien

(324kb).

Weiter geht die Fahrt zum Pass hinauf. Auf den folgenden 32 Kilometern vor dem Sonora Pass wird die Straße zunehmend kurvenreich und ist deutlich stärker in den Fels gearbeitet also sonst. Stellenweise ragt zur Linken eine über vier Meter hohe Felswand auf. Auch sieht man vermehrt flache, glatt geschliffene Felsblöcke, die einst von Gletschern geformt wurden. Der steilste Abschnitt des Passes mit 26 Prozent befindet sich auf dieser Strecke. Kurz hinter dem entsprechenden Hinweisschild durchschneidet die Straße eine kleine Felszunge. Die Haltebucht zur Rechten ist ein beliebter Haltepunkt, um diese markante Stelle zu fotografieren. Überhaupt werden die wenigen befestigten Standstreifen gerne angefahren, denn zumeist ist neben der Fahrbahn an den Passagen mit Ausblick wenig Platz.

Nachdem man auf gleicher Höhe wie die Straße in der Ferne nur noch kahle Felskuppen anstatt der bewaldeten Berghänge sieht, nähert man sich schließlich der Passhöhe. Hinter einem offenen Gatter, mit dem der Pass im Winter gesperrt werden kann, wenn eine Seite unbefahrbar ist, und einer leichten Linkskurve erreicht man schließlich den eigentlichen Sonora Pass. Dieser ist nur unscheinbar mit einem grünen Schild ausgewiesen.


Sonora Pass

Beim Pass gibt es eine Picknick Area, die als Rastplatz oder Haltepunkt für Wanderungen zum nahe gelegenen Sonora Peak, Wolf Creek Lake oder andere Sehenswürdigkeiten südlich oder nördlich entlang des Pacific Crest Trails dient.

Sonora Pass, Kalifornien

Die Landschaft wird felsiger (274kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Schneereste überdauern hier oben (329kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Die 9.000 feet Marke (261kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Die Passhöhe des Sonora Pass ist erreicht (363kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Auf der Ostseite der Sierra Nevada geht es abwärts (261kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Vorsicht, Dip (310kb).

Leavitt Meadow, Sonora Pass, Kalifornien

Leavitt Meadow (332kb).

Leavitt Meadow, Sonora Pass, Kalifornien

Malerische Berglandschaft (237kb).

Pickel Meadow, Sonora Pass, Kalifornien

Pickel Meadow mit Marine Mountains Warfare Training Center (341kb).

Sonora Pass, Kalifornien

Kreuzung des Highway 395 (379kb).

Hier steht auch ein Hinweisschild, das als Entdecker des Passes Andrew Fletcher ausweist. Fletcher war Superintendent der Columbia and Stanislaus River Water Company und Besitzer einer Sägemühle in Sugar Pine. Gemäß der Darstellung haben Fletcher und ein Kollege namens Joseph Spier den Pass während eines Fisch- und Jagdausflugs im Jahre 1862 entdeckt.

Hinter dem Pass öffnet sich die Landschaft. Die Waldstücke sind immer wieder durch Wiesen unterbrochen, und ab und zu eröffnet sich ein weiter Blick auf die in der Ferne emporragenden, schneebedeckten Bergketten. Das Gefälle ist mit etwa 3 bis 6 Prozent mäßig und erreicht nur an wenigen Stellen mehr als 11 Prozent bei zahlreichen flachen Passagen. Auch die Kurven halten sich in Grenzen; sie sind zumeist sehr weit. Nur etwa in der Mitte der Abfahrt gibt es zwei Haarnadelkurven. Hier ist auch das Gefälle mit bis zu 15 Prozent extrem. Dafür entschädigt der Ausblick. Besonders auf Höhe des Leavitt Meadow direkt hinter den Serpentinen bietet sich ein sagenhaft reizvoller Blick zurück auf die Sierra Nevada. Der majestätische Ausblick auf das weite Tal dieser Auenlandschaft mit den hohen, schneebedeckten Bergen, die die nordöstliche Grenze des Yosemite markieren, ist einer der malerischsten Eindrücke, die man am Sonora Pass gewinnen kann.

Überhaupt ist die Abfahrt in relativ sanftes Gelände gebaut, es gibt so gut wie keine Stützmauern. Nach den Haarnadelkurven verläuft die Straße streckenweise wieder durch dichteren Wald, größere Kurven kommen jedoch nicht mehr.

Bei etwa 2.060 Metern Höhe erreicht man den Boden eines weiten Basins, das der West Walker River in urwüchsiger Form, also stark mäandernd, durchläuft und so die Pickel Meadow gebildet hat. Zahlreiche Seen und Bäche prägen die Graslandschaft, die mit Büschen und, entlang der Flussläufe, mit Laubbäumen bedeckt ist. Eingerahmt ist sie durch die teilweise dicht mit Tannen bewachsenen Hänge der sie umschließenden Bergrücken, die auch im Sommer noch stellenweise mit Schnee bedeckt sind. Dieser Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Backcountry Hiking und zum Angeln. Hier endet auch die Abfahrt. Linker Hand erkennt man das Marine Mountain Warfare Training Center. Hinter dem Sonora Pass durchfährt man bis zu den Serpentinen komplett das dazugehörende Militärgelände; nach den Serpentinen grenzt es links an die Straße. Durch einen Felseinschnitt, den der Fluss gegraben hat, geht es nun weiter. Auf 2.110 Metern erreicht die Straße schließlich bei Sonora Junction ihr Ziel, den Highway 395.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten

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