Yosemite Nationalpark Tenaya Lodge

Yosemite, Tenaya Lodge, Kalifornien

Der Eingang zur Tenaya Lodge am Highway 41 (809kb).

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Bei der Fahrt zum Yosemite sollte sich ein sich später beständig wiederholendes Phänomen zum ersten Mal zeigen: in welche Himmelsrichtung uns unsere Rundreise auch führt, immer fahren wir in das vor uns herziehende schlechte Wetter hinein. Die Wolken der ersten Tage in San Francisco waren während unseres Aufenthaltes nach Osten gezogen. So hatten wir wenigstens an den beiden letzten Tagen vorbildliches Wetter, fahren nun aber wieder in diese Wolkenfront hinein, die sich an der Gebirgskette der Sierra Nevada hochschiebt und deshalb niederregnet. Bei strömendem Regen erreichen wir Oakhurst an der Südseite des Nationalparks. Von hier windet sich der Highway 41 wie auf einer langgezogenen Passstraße durch dichte Wälder hinauf nach Fish Camp, wo sich unser Hotel befindet. Die Sicht ist begrenzt, und je weiter wir hinauffahren, desto diesiger wird es. Bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt erreichen wir die Tenaya Lodge in strömendem Regen. Wie gut, dass das Hotel ein riesiges Vordach hat, unter das locker drei Reisebusse Platz finden würden. Da neben uns offensichtlich niemand einchecken will haben wir den ganzen trockenen Haltebereich für uns. Immerhin.
Yosemite, Tenaya Lodge, Kalifornien

Luxus-Toilette mit Origami-Klopapier (478kb).

Yosemite, Tenaya Lodge, Kalifornien

Der überdachte Hoteleingang der Lodge... (618kb)

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... und unser Hotelflügel präsentieren sich... (654kb)

Yosemite, Tenaya Lodge, Kalifornien

... am Abreisetag im strahlenden Sonnenschein (543kb).

Das Einchecken läuft problemlos. Das überaus freundliche Personal bringt uns erneut in einem Zimmer in Parterre unter. Hier hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren im Schlafzimmer einrichtungstechnisch nichts verändert, aber das Bad wurde komplett umgebaut. Waren zuvor Toilette, Waschbecken und Badewanne noch in einem großen Raum, so hat man nun eine Trennwand eingebaut, um den Waschbereich von Nasszelle und WC zu trennen. Das ist natürlich praktisch, wo wir zu viert sind. Andererseits leidet ein wenig der luxuriöse Eindruck unter der so entstandenen Enge. Wie auch immer, das Bad gefällt. Vor allem die hervorragende Ausleuchtung inklusive Heizstrahler machen den Raum zum Erlebnis, und das Telefon direkt über den Klopapierspendern in der Toilette trägt zur allgemeinen Belustigung bei. Und wozu eigentlich zwei Klopapierspender? Man sieht, ich bin mit Luxus nicht vertraut...

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Blick aus Jackalope's Bar auf den Grillplatz... (352kb)

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... und ein echtes Bärenfell an der Wand (333kb).

Nachdem die Koffer eingeräumt und das Fernsehprogramm inspiziert ist - ja, es gibt HBO -, bestimmt nun der Hunger unsere weitere Abendgestaltung. Gegenüber der Rezeption befindet sich der Restaurant-Bereich des Hotels. Wir studieren die Speisekarten und entscheiden uns für den schönen, aber leider auch teuren Jackalope's Bar & Grill. Bei all dem Luxus - die Tenaya Lodge hat immerhin die Maximalanzahl von vier Diamonds - gilt hier selbstverständlich auch "wait to be seated", allerdings wohl nicht, um die Trinkgelder gerecht unter den Kellnern zu verteilen. Entsprechend vornehm geht das dann von Statten. Eine nette junge Dame in Hoteluniform, die hinter einem kleinen Tresen am Eingang des Restaurants ihren Dienst verrichtet, schnappt sich vier Speisekarten und geleitet uns dann zu einem Tisch, den wir sogar auswählen dürfen - einmalig bisher, aber sich sicher auch im Preis niederschlagend. Der Kellner erscheint und nimmt unsere Bestellung auf.

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In der Empfangshalle (369kb).

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Der riesige Hotelpool mit Fitnessraum (480kb).

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Da liege ich und schaue fern (287kb).

Während wir nun darauf warten, dass Chefkoch Frederick Clabaugh die Töpfe schwingt, fällt mein Blick eher zufällig nach draußen. Tatsächlich, es schneit; wir haben ein Gesprächsthema. Der Schnee hat sich bereits mehrere Zentimeter hoch angehäuft als unser Essen kommt. Ist nun unser Besuch im Yosemite vereitelt? Zwar liegt das Yosemite Valley niedriger als unser Hotel, jedoch führt die Zufahrt über einen Pass, der sicher noch höher zuschneien würde. Schnell sind wir uns einig, dass nun die Hotelwahl außerordentlich günstig war. Sollten wir tatsächlich einschneien könnten wir dank der vielfältigen Freizeitangebote zumindest unseren Aufenthalt abwechslungsreich gestalten anstatt in einem kleinen Motel im Zimmer gefangen zu sein. Insgeheim hoffe ich allerdings, dass die Sonne am nächsten Morgen stark genug sein würde, den Schnee wegzuschmelzen. Und in dieser schnee- und touristenreichen Gegend hoffe ich ebenfalls auf einen effizienten Räumdienst. Nach dem Essen - gemessen am Preis von 20 bis 30 Dollar pro Person eher mittelmäßig - beschließen wir, den Abend im Fitnessraum mit anschließendem heißen Bad im Whirlpool ausklingen zu lassen. Das ist genau das Richtige angesichts der eisigen Außentemperaturen, vor allem, wenn man vom Pool aus nach draußen auf den Schnee schauen kann.

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Am nächsten Morgen war das Wetter gut, auch wenn noch etwas Schnee übrig geblieben war (483kb).

Der erste Blick am nächsten Morgen fällt selbstverständlich auf den Rasen vor unserem Fenster. Wie befürchtet liegt dort eine dicke Schneedecke, aber die Wolken sind weitgehend verschwunden. Wie würden wohl die Straßen aussehen? Wir wollen es ausprobieren und versuchen, ins Yosemite Valley zu fahren. Es bleibt uns ohnehin nur dieser eine Tag dafür.

Als wir das Hotel verlassen ist die Überraschung groß. Zwar ist die Landschaft winterlich weiß, aber sämtliche Straßen sind bis auf den letzten Millimeter schneefrei geräumt. Chapeau vor dem Räumdienst. Nach kurzem Stopp am Fishcamp General Store zwecks Sandwich-Frühstück fahren wir wie geplant ins Yosemite Valley, wo wir angesichts der eisigen Temperaturen nur an den wichtigsten Stellen Halt machen: Tunnel View Point, Bridalveil Fall, Yosemite Falls, El Capitan und Valley View. Mit meiner Windjacke bin ich so dermaßen underdressed, dass ich mir noch in Yosemite Village Handwärmer kaufe; das sind handgroße Plastiktüten mit viel Chemie darin, in denen man etwas überknicken kann, woraufhin über einen längeren Zeitraum eine wohlige Wärme abgegeben wird. So kann ich immerhin ab und zu die Kamera zücken und den Auslöser bewegen. So ist das halt im Mai, da muss man mit Temperaturen um den Gefrierpunkt rechnen. Nach fünf Stunden verlassen wir das Tal wieder. Am nächsten Tag fahren wir weiter zum Sequoia National Park.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten

Reiseverlauf 2003 (soweit fertig):
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