Yosemite Parkgeschichte

Die Geschichte des begann vor über 500 Millionen Jahren. Damals war die Sierra Nevada von einem Ur-Meer bedeckt. Dicke Schichten von Meeresgrundsedimenten bäumten sich schließlich auf und hoben sich über den Meeresgrund. Gleichzeitig strömte flüssige Lava aus dem Erdinneren empor und kühlte langsam unter der Sedimentschicht zu Granit aus. Über die Jahrmillionen hat die Erosion jene Sedimente abgetragen und den Granit freigelegt.

Der Yosemite zählt heute zu den weltweit bekanntesten Beispielen eines durch Gletscher ausgefrästen U-förmigen Tals (von Flüssen geformte Täler haben eine V-Form). Vor einigen Millionen von Jahren befand sich im Tal ein Fluss, der mit der Zeit einen bis zu 650 Meter tiefen Canyon aushöhlte. In der Eiszeit füllte sich der Canyon bis zu seinem Rand mit Wasser und mit möglicherweise einem oder mehreren Gletschern. Sie erweiterten den Canyon an seinen schwächsten Stellen und vertieften das Yosemite Valley, modellierten die Granitfelsen und Moränen lagerten sich ab. Bekannte Felsformationen sind hier z. B. der (2.307 Meter) und der Half Dome (2.693 Meter). Nebentäler des Yosemite Valleys wurden wegen der geringen Erosionskraft ihrer kleineren Gletscher zu sogenannten Hängetälern.

Nach der Eiszeit wurde der Boden des Tals von einem See bedeckt. Der See verschlammte im Laufe der Eiszeit und wurde zur heutigen üppigen Wiesenlandschaft, die mit Tannen bestückt und von enormen Granitgipfeln umrahmt ist.

Über 4.000 Jahre bevor der Goldrausch in Kalifornien einsetzte lebten bereits Indianer (Miwok) im Yosemite. Sie kamen von der östlichen Seite der Sierra Nevada auf der Suche nach Wasser und Nahrung und ließen sich schließlich am nieder. Hier wuchs die Gemeinschaft und bliebe viele Jahrhunderte unberührt. Im 18. Jahrhundert breitete sich im Tal eine fatale Krankheit unter den Indianern aus, vermutlich übertragen durch nach Kalifornien ziehende Siedler. Die überlebenden Miwoks verließen das Tal nach Osten und ließen es einige Jahre unbevölkert zurück. Einer der Nachfahren, der bei den Mono Paiutes aufgewachsen war, war Tenaya. Er zog mit 200 Indianern als deren Chief zurück in die Heimat seiner Ahnen. Sie nannten das Tal "Ah-wahnee", was soviel bedeutet wie "place of a gaping mouth" (Ort, den man mit offenem Mund bewundert). Nachdem Goldsucher in das Tal gelangten, nahmen die Spannungen zwischen den Indianern und ihnen zu. Es kam zu Auseinandersetzungen, in deren Folge die Indianer nach dem Tod Tenayas 1853 schließlich das Tal verließen. Die involvierten Soldaten des Mariposa Battalion nannten die Indianer "Yosemites", abgeleitet von dem Miwok-Wort "uzumat" für Grizzly Bär. Sie selbst nannten sich "Ahwahneechees". Andere Quellen leiten den Begriff Yosemite vom Ahwahneechee-Wort "Yo-che-ma-te" ab, was bedeutet: "einige unter ihnen sind Mörder". Wie auch immer, die Indianer waren tapfere Krieger die in einem Gebiet lebten, in dem es viele Grizzly Bären gab.

James Mason Hutchings

James Mason Hutchings 1888

Frederick Law Olmsted

Frederick Law Olmsted 1893

Joseph Rutherford Walker und seine Männer betraten Yosemite im Jahre 1833 als erste Weiße von der Sierra Nevada aus und gelangten zu den für sie unpassierbaren Klippen. Über zwanzig Jahre später wurde das Tal schließlich endgültig von Weißen entdeckt. Durch Berichte von Übergriffen der Yosemites im Tal auf Goldsucher zur Verteidigung ihrer Heimat wurde das Mariposa Battalion aufgestellt, das 1851 in das Tal einrückte. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis die Nachricht von der Schönheit des Yosemite Valley um die Welt ging. Die erste touristische Besichtigung fand 1855 statt, organisiert von James Mason Hutchings. Ihn begleitete der Maler Thomas Ayres. Während Hutchings Artikel und Bücher über den Yosemite herausbrachte waren es die Zeichnungen von Ayres, die zum ersten Mal die Schönheit des Tales darlegten. Straßen entstanden, Hotels wurden errichtet. Glücklicherweise sahen einige Menschen das Tal nicht bloß als kommerzielle Einnahmequelle, sondern setzten sich für dessen Erhaltung ein. Unter ihnen I. W. Raymond und Frederick Law Olmsted, der als Landschaftsarchitekt den New Yorker Central Park entwarf. Senator John Conness erließ schließlich ein Gesetz, welches das Yosemite Valley und den unter Naturschutz stellte. Präsident Abraham Lincoln unterbrach für die Unterzeichnung am 30 Juni 1864 seine Bemühungen im gerade tobenden Bürgerkrieg. Damit wurde der Yosemite der erste Nationalpark der Welt und Model für alle weiteren Nationalparks weltweit.
John Muir

John Muir

Edward Henry Harriman

Edward Henry Harriman 1899

Als der Rohstoffabbau und der Raubbau an der Natur rund um den Nationalpark fortschritt begannen John Muir und der Herausgeber des Century Magazins, Esterner Robert Underwood Johnson, sich für eine Ausweitung des Parks einzusetzen. Sie unterrichteten den Congress und erhielten Unterstützung vom Präsident der Southern Pacific Railroad, Edward Harriman, der an einer Ausweitung der touristischen Aktivitäten interessiert war. Am 1. Oktober 1890 wurde daraufhin von der US-Regierung per Gesetz ein riesiges Gebiet um Yosemite Valley und Mariposa Grove zum "Yosemite Nationalpark" ernannt und damit unter Schutz gestellt. Dieser Nationalpark schloss die separaten bisherigen Parks "Yosemite Valley" und "Mariposa Grove of Big Trees" aus.

Die Verwaltung des Parks wurde zunächst von der Armee übernommen. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurden dann erstmals zivile Ranger eingesetzt. 1906 beschloss die Regierung auf Druck von John Muir und anderen Organisationen, die drei Nationalparks zu vereinen, wobei der Gesamtpark aber 25 Prozent kleiner wurde um Minen und Holzfabriken auszuschließen und natürlichen Grenzen zu folgen. 1914 übernahmen die "Park Rangers" die Verwaltung des Parks komplett von der Armee. Seither wurde die Verwaltung ständig modernisiert und einige Ansichten ins Gegenteil verkehrt; Feuer wurde nicht mehr als Feind gesehen, Vergnügungsattraktionen entfernt und wilde Tiere wieder als solche behandelt.

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