17-Mile Drive Pebble Beach Lone Cypress Monterey

Lone Cypress, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Weltberühmtes Panorama am 17-Mile Drive (373kb).

Lone Cypress, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Der Star des 17-Mile Drive: Die Lone Cypress (349kb).

Lone Cypress, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Ein rechtlich geschütztes Markenzeichen (447kb).

1880 eröffnete das elegante Hotel Del Monte in Monterey seine Türen. Neben den zahlreichen Amüsements für die Gäste bot man eine Kutschenfahrt zum 17 Meilen entfernt gelegenen Pebble Beach an. Ein Schotterweg wand sich um die Monterey-Halbinsel und durch den Del Monte Forest bis zu der Stelle, an dem sich heute der berühmte Pebble Beach Golfplatz befindet. So fing alles an.

Ein Standard-Programmpunkt eines jeden Besuchs in Monterey ist auch heute noch die Fahrt über diesen 17-Mile Drive, auch wenn sich die Routenführung seither deutlich verändert hat. Die Straße führt heute durch den Privatbesitz der millionenschweren Del Monte Forest Community und verläuft zum größten Teil direkt am Ufer entlang. So erhält man bequem vom Auto aus traumhafte Aussichten auf Strand, Buchten und das Meer. Allerdings kostet die Rundfahrt 8 Dollar Maut pro Fahrzeug pro Tag (2002). Motorräder dürfen nicht hineinfahren. Damit ist diese Straße eine der insgesamt nur neun privaten Mautstraßen in den Vereinigten Staaten und die einzige westlich des Mississippi.

Die Villen der vielen Reichen und Prominenten, die sich in diesem kleinen Paradies niedergelassen haben, sieht man indes kaum. Sie liegen etwas abseits der Touristenstrecke und verbergen sich hinter den zahlreichen kleinen Hügeln und den dichten Wäldern der Halbinsel. Dennoch kann man vom Strand aus einige der Luxusgebäude mit ihren breiten Fensterfronten und Veranden sehen. Selbst die kanadischen Wildgänse fühlen sich hier wohl und machen im Januar und Februar Station auf der Halbinsel.

Sieben Golfkurse befinden sich entlang der Route. Der bekannteste davon ist der weltberühmte Pebble Beach Golf Links, der mit seinen 18 Löchern gelegentlich Teil des jährlichen AT&T Pro-Am Golf Tournament ist. Die übrigen teils privaten Golfparcours machen mit mehreren Hotels und Restaurants die gesamte Halbinsel zu einem Eldorado für Golfspieler. Die 1919 erbaute Lodge at Pebble Beach ist das wohl berühmteste Hotel vor Ort. Von dessen Terrasse aus kann man das 18. Loch des Golfplatzes von Pebble Beach sehen, das direkt am Meer liegt. Bei der Lodge gibt es auch zahlreiche elegante Boutiquen.

Weniger bekannt dürfte vielen Besuchern die Tatsache sein, dass die Halbinsel, eine bis dahin indianische Grabstätte, jene geschichtsträchtige Stelle ist, auf der einst die spanischen Eroberer die erste katholische Messe in Kalifornien abhielten und das Land für die spanische Krone in Besitz nahmen.

Pebble Beach, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Von diesen Steinen hat Pebble Beach seinen Namen: Kieselsteinstrand (180kb).

Pebble Beach, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Blick zur anderen Seite der Spanish Bay (154kb).

Wir fuhren bei unserem ersten Besuch in 2000 gegen 17 Uhr über den Eingang am Highway 1, einem von fünf Zufahrten, auf den 17-Mile Drive. An einem Wärterhäuschen entrichteten wir brav den Wegezoll von damals noch 7,50 Dollar und machten uns voller Vorfreude auf den langen Weg durch einen der schönsten Fleckchen Erde. Zunächst führt die Straße kurvenreich durch ein Waldgebiet, vorbei an mehreren Aussichtspunkten, die wir leider übersahen, und brachte uns schließlich zum Meer an der Spanish Bay. Hier kampierte schon 1769 der spanische Entdecker Juan Portola auf seiner Suche nach der Monterey Bay. Ihm zu Ehren erhielt der Landstrich seinen Namen, und sogar eine Picknickzone wurde eingerichtet. Der Ausblick von hier ist schon bemerkenswert. Hier macht man natürlich einen Stopp und unternimmt einen kleinen Spaziergang am Meer. Parkmöglichkeiten gibt es wie an allen Aussichtspunkten reichlich, und immer wieder sieht man Surfer mit ihren Brettern herumlaufen, oder eben in Aktion auf dem Meer. Die Wellen sind hier recht ordentlich, nur das Wasser ist immer recht kühl weil es aus dem Monterey Canyon, einem Tiefseegraben, emporkommt. Dennoch, wenn man die Füße mal ins Wasser tippen will, ist hier der Ort der Wahl.

Restless Sea, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Wilde Strudel an der Restless Sea (291kb).

Bird Rock, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Bird Rock (271kb).

Bei Restless Sea, gleich am südwestlichen Ende der Spanish Bay, gibt es immer eine wilde Brandung zu sehen, denn hier treffen zwei Meeresströmungen aufeinander. Selbst bei Windstille sind die Wasserturbulenzen und Gischten deutlich sichtbar. Die winzige Landzunge, an der dies geschieht, heißt Point Joe und wurde schon vielen Schiffen zum Verhängnis, die sie mit der Einfahrt zur Monterey Bay verwechselten und auf Grund liefen.

Ein Stück weiter südlich befindet sich der Seal and Bird Rock (Seehund- und Vogelfelsen), ein der Küste vorgelagerter Granitfelsen, an dem man zahlreiche Vogelarten, Seehunde, Seelöwen und Seeotter, aber auch Pelikane und Kormorane bewundern kann. Hier gibt es ein Picknickareal mit aufgestellten Ferngläsern, so dass man vom Strand aus das muntere Treiben auf dem Felsen und im Wasser in aller Ruhe beobachten kann. Übrigens sind alle Seelöwen auf dem Felsen männlich.

Fanshell Beach, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Fanshell Beach (364kb).

17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Doppelte Welle bei Fanshell Beach (283kb).

Fanshell Beach ist eine kleine Bucht mit einem Strand aus hellem weißem Sand. Dieser scheint eine magische Anziehungskraft auf die Seehunde auszuüben, die von April bis Juni hierher kommen und ihre Jungen zur Welt bringen. Während dieser Zeit ist Fanshell Beach für die Touristen gesperrt, wie auch der Cypress Point Lookout ein Stückchen weiter südlich. Wir konnten im September den Strand besuchen und nutzten dies ausgiebig, um die knapp meterhohen Wellen, die quasi vor unseren Füßen ausliefen, zu beobachten. Es wehte ein recht frischer Wind von der See, was wir aber gerne in Kauf nahmen und eine Viertelstunde verweilten. Die Namensgebung Pebble Beach (Kieselsteinstrand) wurde uns auch klar, denn entlang der gesamten Küste lagen vom Meer glattgeschliffene Steine und Kiesel.

Cypress Point Golf Course, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Golfplatz am Meer (264kb).

Nur ein kurzes Stück weiter gelangten wir zum Cypress Point Golf Course, einem Golfplatz, der direkt am Meer liegt. In der offiziellen Top 100 Liste der weltweiten Golfplätze des namhaften US Golf Magazines (2002) liegt dieser Kurs vor Pebble Beach auf Platz zwei. Einige Golfer versuchten hier ihr Können, von drei Seiten mit Meer umgeben. Hier macht das Spielen sicher besonders viel Spaß, besonders weil jeder Fehlschlag mit einem seufzenden "blubb" kommentiert wird... Wir fuhren weiter zum Cypress Point Lookout.

Cypress Point, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Atemberaubend schön: Cypress Point Lookout in 2000 (401kb).

Cypress Point, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Sieben Jahre später (300kb).

Von dieser Stelle, mit seiner über hundertjährigen Geschichte einer der ältesten Aussichtspunkte, hat man den wohl besten Ausblick am 17-Mile Drive. Man schaut auf einen kleinen Zypressen- und Pinienhain, dem Crocker Grove, der eine malerische Bucht einsäumt. Besonders in der Abenddämmerung wirkt das Panorama wie gemalt. Bei klarer Sicht kann man das Point Sur Lighthouse 20 Meilen südlich sehen. Das konnten wir zwar nicht, dafür waren die Lichtverhältnisse aber einmalig. Übrigens: der Aussichtspunkt ist mit einem mannshohen Maschendrahtzaun eingefasst. Der stellt für Kameras mit kleinem Objektiv kein Hindernis dar. Wer jedoch mit Spiegelreflex fotografiert stellt sich am besten auf den Holzzaun vor dem Parkplatz, der auch als Sitzmöglichkeit dient, und kann so hinüberfotografieren. Nur schwer konnten wir uns losreißen um zur Touristenattraktion Nummer eins zu gelangen.

Lone Cypress, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien Lade das Bild als 300-teiliges Puzzlespiel herunter!

Die Lone Cypress trotzt Wind und Wetter (337kb).

Lone Cypress, 17-Mile Drive, Monterey, Kalifornien

Auch dank der Befestigungsanlagen (421kb).

Der vermutlich meist fotografierteste Baum der Welt ist die Lone Cypress (einsame Zypresse) am Lone Cypress Point. Sie steht auf einem kleinen kargen Felsvorsprung direkt an der Küste. Diese Baumart, eine knorrige Monterey Zypresse, wächst nur an Point Lobos und an dieser Stelle. Der Baum führt ein einzigartiges Dasein in einer ökologische Nische, festgeklammert an den Granitklippen, bewässert durch Nebel und Salzwassergischt, geformt von zahlreichen Stürmen. Er ist über 260 Jahre alt und wird inzwischen von einer kleinen Stützmauer gesichert. Das tut auch Not, denn bemerkenswerterweise ist die Lone Cypress eine eingetragene und geschützte Marke der Pebble Beach Company. Der Verkauf eines Bildes mit ihr als Motiv kann in den USA mit bis zu 100.000 Dollar Strafe geahndet werden. Da mag sich jeder selbst das Seinige denken. Früher wurde der Baum auch Lone Pine (einsame Pinie) genannt, was aber schlichtweg falsch war. In den vergangenen Jahren hat sie sogar einen Brandanschlag eines Teenagers relativ schadlos überlebt, was angesichts des unglaublichen Besucherandrangs nicht verwunderlich erscheint. Um meine beiden Fotos machen zu können musste ich mich brav und geduldig anstellen, denn eine Horde japanischer Touristen stürzte sich unmittelbar vor unserer Ankunft knipsekstatisch auf die wenigen guten nicht zugewachsenen Aussichtsstellen.

Bei der Rückfahrt zum Highway 1 passierten wir noch den Ghost Tree, einem von Wind und Wasser ausgebleichten abgestorbenen Rumpf einer Monterey Zypresse ehe dieser unvergessliche anderthalbstündige Ausflug zu Ende ging.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten


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