Entrance Sign des State Park (464kb) |
Hinweisschild am Highway (388kb). |
Der Weg zum Viewpoint (420kb) |
Bei meinem ersten Besuch an der Westküste wäre ich auch an dem Kleinod fast vorbeigefahren, hätte ich nicht im Rückspiegel - wir fuhren von Süden aus Richtung Monterey - eine kleine Bucht mit Wasserfall erblickt. Nicht, dass ein Wasserfall etwas Besonderes wäre, dieser erregte aber meine Aufmerksamkeit, denn er befand sich auf der Seeseite unmittelbar am Strand. Kurzentschlossen hielt ich, um mir das Entdeckte näher anzusehen. Unbewusst dessen, dass die Bucht Bestandteil eines State Parks ist und einen eigenen Zugang hat, betrachtete ich mit meinen Freunden die einzigartige Aussicht vom Straßenrand.
Die malerische Bucht (419kb) |
Eines der beliebtesten Fotomotive der Westküste (369kb) |
Zum Strand darf man nicht gehen, nur draufschauen (284kb) |
Erst bei den folgenden Urlauben bogen wir an dem Hinweisschild ab und parkten unser Auto auf dem Parkplatz des State Parks. Über einen Fußweg kann man die kleine Bucht nämlich noch viel besser bewundern als vom Straßenrand.
Was macht den Julia Pfeiffer Burns State Park also so besonders? Nun, es gibt an der gesamten Westküste nur zwei Stellen, an denen ein Wasserfall direkt ins Meer fällt. Hier trifft der bekanntere von beiden, der 24,4 Meter hohe McWay Fall, in einer kleinen romantischen Bucht auf einen hellgelben Sandstrand. Strenggenommen ist es eine Kaskade von zwei Wasserfällen. Etwas oberhalb gibt es nämlich noch den 9 Meter hohen McWay Creek Fall. Angesichts dieser Kulisse und dem grünlich klaren Wasser der Bucht fühlt man sich in die Karibik versetzt, nur der kühle Pazifikwind stört den Eindruck ein wenig.
Der einsame Strand (473kb). |
Der McWay Fall (404kb) |
Der Sandstrand der Bucht (352kb) |
Prallzone und Gumpe (368kb) |
Erwähnenswert ist noch, dass man die Bucht nur betrachten, aber nicht zu Fuß erreichen kann. Der malerische Strand bleibt einem also verwehrt, was Sicherheitsgründe hat. Vor der Küste liegt die 680 Hektar große Julia Pfeiffer Burns Underwater Area, ein 1970 eingerichtetes Tauchrevier.
Die Bucht mit dem Wasserfall ist aber nur ein Teil des State Parks, wenn auch der beliebteste. Das Areal, das 12 Quadratkilometer umfasst, erstreckt sich von der Küste bis in über 900 Meter Höhe in die Santa Lucia Range hinauf. Drei Bäche durchfließen den Park: Anderson Creek, Partington Creek und McWay Creek, die alle den Höhenlagen des Parks entspringen und Canyons ausgeprägt haben. Für $6 Eintritt (Selbstzahler) kann man den Park durchwandern. Ewoldson Trail beispielsweise überquert mehrfach die Bäche und führt zu Hainen mit bis zu 120 Meter hohen Küstenredwoods, die über 3.500 Jahre alt sind. Dies ist einer der südlichst gelegenen Standorte für diese Spezies. Der Waterfall Trail führt - wie der Name erahnen lässt - vom Parkplatz aus zur Küste. Dort gabelt er sich. Der Abschnitt nach Norden ist rollstuhlgerecht und führt zur Ruine des Waterfall House. Der südliche Abzweig des Weges quert den McWay Creek und führt zu zwei Campgrounds für Zelte, dem Saddle Rock Camp und dem South Gardens Camp, deren Lage nahe am McWay Fall auf den Klippen sie zu einem einzigartigen Übernachtungsort an der Küste machen. Eine Reservation ist erforderlich.
Auf dem südlichen Waterfall Trail (308kb) |
Blick entlang der Küste nach Norden (383kb) |
Auch die Tierwelt hat außergewöhnliches zu bieten. Neben den extrem seltenen Kalifornischen Kondoren gibt es beispielsweise in den Canyons eine von weltweit nur 18 bekannten Kolonien des Smith's blue butterfly. Aber auch Wanderfalken (peregrine falcon), Weißkopfseeadler (bald eagle) und (southern sea otters) kann man mit etwas Glück antreffen.
Benannt ist der Park nach einer angesehenen Ranchinhaberin und Pionierin, die von 1869 bis zu Ihrem Tod 1928 in der Region lebte. Sie war beliebt wegen ihrer guten Manieren und Warmherzigkeit. McWay Fall erhielt seinen Namen von Christopher McWay, der mit seiner Frau Rachel seit Ende der 1870er Jahre hier lebte. Das Gebiet wechselte mehrfach den Besitzer, ehe es das frühere Mitglied des Repräsentantenhauses Lathrop Brown mit seiner Frau Helen Hooper Brown 1924 erwarb und ein Steinhaus (Waterfall House) nördlich der Bucht errichtete. Helen freundete sich mit Julia Pfeiffer Burns an, zu deren Gedenken sie ihren gesamten Grundbesitz 1962 dem Staat Kalifornien als State Park vermachte. Das Steinhaus wurde 1965 gemäß des Testaments abgerissen, aber einige Mauerreste kann man auch heute noch sehen; die ehemalige Terrasse des Hauses dient heute als Aussichtsplattform.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
|
Weitere Themen über den Südwesten findet Ihr im oben oder mit der Navigation links. |