Mit Sonne sieht doch alles viel freundlicher aus (304kb). |
Irgendwo am Hwy 1 nördlich von Monterey (415kb). |
Über die Aussprache dieser Ortsbezeichnung herrschte bei uns genauso Unstimmigkeit wie bei Buellton. Spricht man es nun wie Big Sir, Big Sure oder ganz deutsch... Auf verschiedenen Reisevideos wird es durchweg anders betont. Fakt ist jedenfalls die Herkunft der Bezeichnung: sie leitet sich ab von der spanischen Bezeichnung "el pas del sur", "Das große Land im Süden", die im späten 18. Jahrhundert von Spaniern in der Carmel Mission für die Gegend südlich von Carmel geprägt wurde. An der Schönheit der Landschaft änderte dies indes nichts. Dies erkannte wohl auch der berühmte Schriftsteller Henry Miller, der sich hier niederließ. Sein Haus kann heute direkt am Highway bewundert werden - wenn man es beim Vorbeifahren erkennt.
Der dunkle Knubbel rechts ist Point Sur... (215kb) |
Die Straße führt zunächst durch ein Waldgebiet etwas weg von der Küste, was den durchreisenden Touristen etwas irritiert, denn mit Big Sur verbindet man schließlich die Westküste. Doch dies ändert sich sobald man den Wald hinter sich gelassen hat. Die Straße führt bei Point Sur wieder an die Küste. Hier befindet sich auch, in einen kleinen im Meer liegenden Felsen hineingebaut, das Point Sur Lighthouse, das über eine Landzunge erreichbar ist. Seit dem 1. August 1889 hilft es, diesen gefährlichen Küstenabschnitt zu umschiffen. Was wenige wissen: hier stürzte am 12. Februar 1935 das amerikanische Luftschiff U.S.S. Macon vor der Küste ins Meer. Wenngleich das Ereignis nicht so spektakulär wie der Absturz der Hindenburg ein Jahr später in Lakehurst war und nur 2 der 83 Crewmitglieder ums Leben kamen war dieses Ereignis mit ausschlaggebend für das Ende der Luftschiffe. Im Point Sure Lightstation Visitor Center können Reste und Fotos des 1990 gefundenen Wracks besichtigt werden.
Dramatisch schön: Hurricane Point... (370kb) |
Das wohl bekannteste und schönste Motiv des Big Sur bietet der Blick vom Hurricane Point nach Norden der Küste entlang. Man sieht die markante ausgefranste Küste, deren felsigen Landzungen aus Kalk- und Dolomitgestein hintereinandergereiht ins Meer ragen. In den Hang gebaut erkennt man den Highway und die 85 Meter hohe und 218 Meter lange Bixby Bridge, die mit ihrer bogenförmigen Konstruktion den Bixby Creek in einer Kurve überspannt. An einzelnen kleinen Felsen im Wasser brechen sich die Wellen; eine malerisch schöne und unvergessliche Szene. Flügeltaucher haben hier eine Kolonie errichtet.
Blick von Rocky Point nach Süden, ... (348kb) |
... nach Nordwesten... (364kb) |
... und nach Westen (319kb). |
California Dreamin... (270kb) |
Einen weiteren Stopp machten wir wenige Kilometer weiter nördlich am Rocky Point, von dem aus man die selbe Szenerie von der anderen Seite Richtung Süden bewundern kann. Hier gibt es eigentlich keinen öffentlichen Aussichtspunkt, aber wenn man der Zufahrt zu einem Restaurant folgt gelangt man an diese ebenfalls sehenswerte Stelle - man wird sich ja noch die Speisekarte anschauen dürfen...
Von hier aus war es nur noch eine Stunde Autofahrt bis wir in Monterey angekommen waren.
Die Strecke von Monterey nach San Francisco ist nicht ganz so spektakulär wie Big Sur, hat aber auch ihre Reize. Die Küste ist nicht so schroff und steil und es gibt mehr Sandstrände. Die Sonne schien, es war warm und der Strand eine große Verlockung. Also hielten wir kurz an einem öffentlichen Strandabschnitt; schließlich sollten wir unsere Badesachen nicht ganz unnötig mitgenommen haben, und ein Bad im Pazifik ist auch ein nicht alltägliches Erlebnis für einen Europäer. Nach dieser wortwörtlichen Erfrischung - der warme Golfstrom ist nun mal auf der anderen Seite des Kontinents - endete nach einer weiteren Stunde unsere Fahrt über den Highway One in San Francisco.
Der Highway One ist eine unvergleichliche Straße durch eine unvergleichliche Landschaft. Diese zu befahren ist einer der Höhepunkte einer jeden Amerikareise und sicherlich zehnmal interessanter als die dennoch berühmtere Route 66, die sich oft schnurgerade durch die brütende Wüste zieht. Der Kontrast zu den Nationalparks, den Canyons und den pulsierenden Städten wie Las Vegas kann kaum größer sein. Die unendliche Weite des Pazifik und die Schönheit der Landschaft wirken erholsam und ausgleichend, ein Gegensatz zu der Fülle an Eindrücken der restlichen Reise. Gerade deshalb bietet die Küstenstrecke den idealen Ausklang eines erlebnisreichen Urlaubs im Südwesten der USA.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
|
Weitere Themen über den Südwesten findet Ihr im oben oder mit der Navigation links. |