![]() ![]() Das Father Crowley Monument (380kb). |
![]() ![]() Der Rainbow Canyon vom Parkplatz aus gesehen (461kb). |
![]() ![]() Blick nach Osten ins Panamint Valley mit der Straße zum vorderen Aussichtspunkt (159kb). |
Der Aussichtspunkt Father Crowley Point ist über einen unbefestigten, holprigen und zum Glück mit rund 800 Metern nicht sehr langen Weg, der aus dieser Fahrtrichtung nach links vom Highway 190 abzweigt, erreichbar. Man gelangt so an die vordere Spitze eines Felsplateaus, das spitz in das Seitental seitlich hineinragt. Eine Begrenzung des Areals gibt es nur am ersten Haltepunkt, wo große Felsblöcke eine Parkfläche andeuten. Von dort, wo sich auch ein Denkmal befindet, geht es dann nochmal ein Stückchen weiter bis zu einem Wendehammer direkt an der Spitze der Landzunge. Da der Andrang meist sehr gering ist, ist auch ein ausgebauter Aussichtspunkt nicht wirklich nötig. Man fährt hin, macht je nach Jahreszeit die erste Wärmeerfahrung - die noch weit von den späteren Eindrücken entfernt ist - und rappelt sich wieder auf der Dirt Road, bei der man sich gelegentlich ärgert, wenn man die weniger ausgefahrenen Stellen für ein entgegenkommendes Fahrzeug verlassen muss, das unbeeindruckt die ebensten Passagen ansteuert, zum Highway zurück.
Aber bleiben wir erstmal noch ein Weilchen hier. Was sieht man? Im Großen und Ganzen sind es die farbigen Felswände der Hügelketten der eigenen und der gegenüberliegenden Seite, den mit Sand gefüllten Talboden des Panamint Valley und die flimmernde Hitze darüber. Gleich neben dem Father Crowley Point kann man in den Rainbow Canyon herabschauen. Diese relativ kleine Schlucht begrenzt die Landzunge, auf der man sich befindet, nach Norden. Von der vordersten Stelle des Aussichtspunktes bekommt man einen Eindruck von dem, was einen im Death Valley erwartet. Der Ausblick ist nach Osten gerichtet, ermöglicht aber aufgrund der exponierten Lage einen eindrucksvollen Rundumblick. Besonders den Verlauf des Highway 190, den man als nächstes weiter befährt, kann man nahezu komplett verfolgen. In der kargen und auf den ersten Blick vegetationslosen Landschaft ist die geteerte Straße einer der wenigen Blickfänge. Ein Stopp an diesem Punkt ist in jedem Fall lohnenswert.
![]() ![]() Ein Rundumblick von Norden nach Süden an der Spitze der Landzunge... (187kb) |
![]() ![]() ... zeigt eindrucksvoll den weiteren Straßenverlauf... (217kb) |
![]() ![]() ... und die triste Landschaft des Panamint Valley (257kb). |
Bei zweien meiner drei Stopps ereignete sich ungewöhnliches. Während wir zusammen mit anderen Touristen nichtsahnend am Rande des Rainbow Canyons standen und uns bei absoluter Stille die Sonne auf den Kopf scheinen ließen gab es plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall, und beim erschrockenen Umdrehen konnte ich in 2003 (um 12:45 Uhr) eine F-16 (vermutlich) sehen, die auf Augenhöhe und in einem Abstand von vielleicht 100 Metern in den Rainbow Canyon abtauchte. Ich war zwar für einige Minuten nahezu taub, aber ich konnte trotz der enormen Geschwindigkeit den Helm des Piloten deutlich erkennen, denn er befand sich auf Augenhöhe vor mir. Nachdem ich drei Jahre später meinem Mitreisenden von diesem Erlebnis berichtete und wir wieder an dieser Stelle standen (um 10:45 Uhr) hörten wir plötzlich erneut das markante Geräusch, aber leiser. Nach kurzer Suche am knallblauen Himmel entdeckte ich wieder einen Kampfjet, allerdings dankbarerweise in größerer Entfernung. Diesmal wollte der Pilot offenbar keine Touristen erschrecken; im Gegenteil. Mit einen Looping machte er sein Erscheinen zum bestaunten Ereignis und verschwand wieder in der Ferne. Dies irgendwie ahnend hatte ich meine Kamera griffbereit und konnte das Manöver sogar filmen (diese Geschichte, besonders die von 2003 mit dem Piloten auf Augenhöhe, glaubt einem ja eh niemand).
Benannt ist die Stelle nach John J. Crowley, dem Padre des Tals. Er wurde am 8. Dezember 1891 in County Kerry in Irland geboren. Seine Familie emigrierte 1903 nach Worchester. 1911 schloss sich Crowley dem Holy Cross an. Während seiner Studienzeit betätigte er sich bereits schriftstellerisch. Nach seinem Abschluss reiste er nach Los Angeles, wo er bis 1919 in zwei katholischen Gemeinden diente. In der Folge war er für vier Gemeinden in den Wüstenregionen zuständig, von denen die erste flächenmäßig fast genauso groß war wie ganz Irland. Seine nördlichste Kirche war in Bishop, seine südlichste stand in Barstow. Sein Zuständigkeitsbereich umfasste den höchsten und den tiefsten Punkt der Vereinigten Staaten, Mt. Whitney und Death Valley.
![]() ![]() Die Fahrt geht weiter ins Panamint Valley hinunter (366kb). |
![]() ![]() Der Highway an sich ist schon ein Erlebnis (145kb). |
![]() ![]() Wie gut, dass das Auto eine Klimaanlage hat (204kb). |
Father Crowley starb im September 1940 bei einem tragischen Autounfall als er mit seinem alten Ford während der Rückreise von einer Werbetour aus einem Stier auf dem Highway ausweichen musste und mit einem entgegenkommenden LKW kollidierte. Ein Steinmonument am Parkplatz erinnert an den beliebten "Wüsten-Pater".
Nach diesem ersten Stopp geht die Fahrt weiter ins Death Valley hinein. Man folgt in weiten Kurven dem Highway 190 hinunter in das Seitental ehe man über den 1.511 Meter hohen Towne Pass in das eigentliche nördliche Death Valley gelangten. Je nach Routenplanung legt man nun entweder einen Essens- oder Übernachtungsstopp in Panamint Springs oder Stovepipe Wells ein, oder man schaut sich die gleich hinter Stovepipe Wells genauer an.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
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