Der Sutro Tower auf Twin Peaks bei Sonnenuntergang (112kb). |
Von beiden Hügeln aus hat man einen atemberaubenden Blick auf San Francisco und die Bay. Es gibt zahlreiche freie Parkmöglichkeiten entlang der um den Hügel führenden Panoramastraße, von der aus man sowohl die Pazifikseite der Stadt bis zu den Farallon Islands als auch die nördlichen und östlichen Stadtteile komplett überschauen kann. In der Ferne sieht man die Golden Gate Bridge, Angel Island, Alcatraz, den Financial District mit den Hochhäusern und der quer durch das schachbrettartig angelegte Straßennetz schneidenden Market Street, die Bay Bridge, den südöstlichen Teil der Stadt mit 3com-Park und Stadion und dahinter Berkeley und Oakland. Man sieht deutlich die vielen Hügel der Stadt und die erstaunlich flache Bebauung.
Ein großer Sendemast, der in etwa genauso groß ist wie der Hügel auf dem er steht, dominiert Twin Peaks: der Sutro Tower auf Mount Sutro ist 298 Meter hoch und wurde 1972 im Bauhaus-Stil fertiggestellt. Seine funktionale Form hat bereits einem 7,2 starken Erdbeben standgehalten. Er strahlt derzeit 10 lokale Fernsehsender und 4 FM Radiokanäle aus (2002).
Hier oben auf Twin Peaks kann man durchaus längere Zeit verweilen und beobachten, ein Fernglas ist dabei sehr nützlich, Fotos unerlässlich. Immer wieder entdeckt man neue Details, erkennt Orte, die man schon besucht hat, und solche, die noch auf dem Reiseplan stehen. Das "ach, da ist das!"-Erlebnis ereilt einen auch zuweilen. Die typischste Haltung der Touristen auf Twin Peaks ist wohl der in die Ferne zeigende gestreckte Arm, der mit leichten Winkbewegungen irgend etwas den staunenden Angehörigen zeigen will.
Da San Francisco zwar viele Hügel hat, aber nur sehr wenige, die unbebaut sind und zudem noch so bewachsen wie Twin Peaks, trifft man auf den Straßen und Wegen hinauf häufig auf Jogger und andere Sportler, die die Fitness mit dem tollen Ausblick belohnen wollen.
Auch in der Abenddämmerung und Nachts ist der Ausblick kolossal, jedoch zieht dann ein eiskalter Wind den Hang empor. Die Stadt breitet sich hell erleuchtet zu Füßen aus, und überall flimmern Lichter. Der 3com-Park erstrahlt in hellem Flutlicht, die Market Street, die man in voller Länge sehen kann, ist durch die vielen Autos eine einzige Lichterkette. Auch die Golden Gate Bridge ist wegen ihrer leuchtenden Farbe besonders gut zu erkennen. Und in der Stadtmitte ist die angestrahlte Kuppel der City Hall (Rathaus) ein weiterer Hingucker. Diesen Anblick wird man nie vergessen.
Die Dämmerung bricht über die Stadt herein (357kb). |
Market Street, Bay Bridge und 3com-Stadion sind die größten Lichtquellen bei Nacht (318kb). |
Die City Hall vor der nächtlichen Skyline (335kb). |
Der südliche der beiden Hügel ist mit 277 Metern die zweithöchste Erhebung San Franciscos, der nördliche mit 275 Metern die dritthöchste. Macht man sich die Mühe, einen der beiden Hügel zu Fuß zu erklimmen, ist der Ausblick bei klarer Sicht noch beeindruckender. Wir hatten - wie man sehen kann - Glück mit dem Wetter, sind aber nicht auf die Hügel geklettert sondern haben uns mit dem Ausblick von den Parkplätzen aus begnügt. Dafür haben wir die Twin Peaks aber zwei mal besucht. Zunächst bei unserer Stadtrundfahrt mit Harry (gegen zehn Uhr vormittags bei strahlendem Sonnenschein und klarer Sicht) und einen Tag vor unserer Abreise noch mal von der Abenddämmerung gegen 19:30 Uhr bis in die dunkle Nacht, denn diesen Ausblick wollte ich unbedingt noch erleben. Und es hat sich auch wirklich gelohnt! Nachdem die Sonne den Himmel dunkelrot färbt und langsam hinter dem Sendemast verschwindet werden die tausenden Lichter der Stadt immer deutlicher sichtbar. Schließlich ist es stockdunkel und nur das Licht der Stadt und die Lampen einiger ankommender oder abfahrender Autos erhellt die Aussichtspunkte auf Twin Peaks.
Übrigens empfiehlt sich, bei Dunkelheit ein Stativ mitzunehmen, denn sonst werden Nachtaufnahmen äußerst schwierig. Ich hatte keines und musste notgedrungen die niedrige Steinbrüstung des Panoramaweges als Standfläche für die Kamera missbrauchen; ohne geht es bei bis zu 8 Sekunden Belichtung einfach nicht, zumal man in der eisigen Kälte seine Finger eh kaum spürt. Von den rund 50 Fotos, die ich in der Dunkelheit auf Twin Peaks geschossen hatte, waren immerhin 20 nicht verwackelt; ich hatte jedes Motiv bestimmt 5 mal aufgenommen. Wer an diesem Ort mit Filmen spart ärgert sich nachher schwarz wenn die Bilder nichts geworden sind und die Erinnerung an dieses grandiose Erlebnis nur noch in der Erinnerung existiert.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten