Ein Teddy Bear Cholla (400kb). |
Am Trailhead (344kb). |
Warum sich gerade hier Kakteen angesiedelt haben, liegt an der besonderen Bodenbeschaffenheit. Das Pinto Basin entstand durch tektonische Verschiebungen, bei denen sich die gegenüberliegenden Erdplatten auseinander bewegten und dieses tieferliegende Basin bildeten. Ursprünglich mit einem flachen See bedeckt ist es in einer wärmeren Klimaperiode ausgetrocknet. Die beiden Gebirgszüge, die das Basin eingrenzen - die Pinto Mountains im Norden und die Hexie Mountains im Süden -, waren ursprünglich sehr viel höher und haben mit ihrer Erosion zur Versandung des Basins beigetragen. Der lockere und wasserdurchlässige Kies- und Sandboden am Fuße der Hexie Mountains bildet heute den idealen Nährboden für Kakteen.
So findet man hier eine große Ansammlung von Teddy Bear Cholla, auch Bigelow Cholla genannt. Diese haben ihren Namen von ihrem dichten, beigen Stachelkleid, das ihre Äste komplett bedeckt. Doch was so flauschig aussieht, sind in Wirklichkeit ausgehärtete, 2,5 Zentimeter lange Stachel, die viele mikroskopisch kleine Widerhaken haben. Eine nahe Verwandte, die Jumping Cholla, findet man hier ebenfalls. Sie heißt so, weil sie bei der kleinsten Berührung ganze Stachelbüschel absprengen kann. Der vorbeigehende Wanderer ist also gut beraten, sich den Pflanzen nicht zu dicht zu nähern, denn die Stacheln lassen sich nur schmerzhaft entfernen. Am besten geht dies dann übrigens mithilfe eines Kamms.
Auf dem Lehrpfad (441kb). |
Stachelbüschel einer Teddy Bear Cholla (325kb). |
Blick nach Norden auf die Pinto Mountains (440kb). |
Alle Cholla Kakteenarten haben ein Holzskelett und mit Stachelbücheln besetzte Äste. Die Stacheln der meisten Kakteen sind mit einer papierähnlichen Schicht umgeben, die das Sonnenlicht reflektiert und so die Pflanze vor dem Überhitzen schützt. Bei den im Cholla Cactus Garden anzutreffenden Teddy Bear Chollas ist dieses Merkmal besonders ausgeprägt. Die Cholla Kaktee wird bis zu 2 Meter hoch, hat einen dunklen Stamm und neue Triebe in hellen Farben. Obschon die Kakteen im Mai und Juni blühen und auch Früchte tragen vertrauen sie bei der Fortpflanzung auf abgefallene Äste. Diese können problemlos im Boden neue Wurzeln schlagen. So ist es allerdings üblich, dass eine lokale Population aus genetisch identischen Individuen besteht.
Das hölzerne Skelett der Kakteen (220kb). |
Ein rund 400 Meter langer Lehrpfad mit zahlreichen Erklärungstafeln beginnt bei einem kleinen Parkplatz direkt an der Pinto Basin Road. Er führt durch einen Teil dieses dichten Kakteenhains. Zunächst ist der Weg eingezäunt, was dem Besucher wohl vermitteln soll, dass er gefälligst - auch im eigenen Interesse - Abstand von den angriffslustigen Pflanzen halten soll. Neben Teddy Bear und Jumping Chollas und kann man noch Silver Chollas und Kreosotbüsche bestaunen. Die verschiedenen Cholla-Arten auseinanderzuhalten ist oft schwierig, weil sie sich mitunter kreuzen. Gegen eine geringe Gebühr kann man am Lehrpfad eine Informationsbroschüre erwerben.
Die beste Zeit für einen Besuch ist der frühe Morgen und der späte Nachmittag, wenn die Stacheln der Kakteen im Gegenlicht des farbenfrohen Himmels besonders plastisch erscheinen. Und noch eine wichtige Information: Cholla spricht man choy-ya.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
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