![]() ![]() Die einzelnen Gesteinsschichten im Canyonlands National Park (90kb). |
Im Trias herrschte zunehmend trockenes Klima. Sand in Form von Dünen rückte in das Gebiet vor und bildete den Wingate Sandstein. Für eine gewisse Zeit wurde das Klima feuchter, und Wasser schnitt Kanäle durch die Sanddünen, wodurch die Kayenta Formation entstand. Nun folgte erneut eine Trockenperiode, in der eine riesige Wüste den Großteil des westlichen Nordamerika bedeckte und später zu Navajo Sandstein wurde. Die vierte Diskordanz führte zur erneuten Bildung von Wattenmeeren, die die Carmel Formation bildete. Der Entrada Sandstein lagerte sich als nächstes ab. Eine lange Erosionsperiode im Kreide Zeitalter trug den überwiegenden Teil der San Rafael Group und alle Formationen, die sich darüber befunden haben mögen, ab.
![]() Laramische Gebirgsbildung |
Durch die Laramische Gebirgsbildung wurden vor rund 70 Millionen Jahren die Rocky Mountains aufgefaltet, und mit ihnen hob sich auch die Region um Canyonlands empor. Die Erosion beschleunigte sich, als der Canyon des Colorado die Salzschichten der Paradox Formation erreichte. Es entstanden Gesteinsformationen wie The Grabens, jene markanten und den Ausblick prägenden, steil abfallenden Canyons in der inneren Ebene der Canyonlands. Zunehmender Niederschlag während der Eiszeiten des Pleistozäns beschleunigten die Canyonbildung zusätzlich.
Seither wurde eine rund eine Meilen dicke Erdschicht abgetragen, vornehmlich von den Flüssen Green River und Colorado. Die Steinsäulen, Grate und Kliffs, die heute das Bild von Canyonlands prägen, sind das Ergebnis dieses anhaltenden Kampfes zwischen dem Fels, der Zeit und den Elementen.
Menschen haben in der Gegend von Canyonlands seit tausenden Jahren Wild gejagt. Paläo-indianische Kulturen lebten hier schon seit 11.500 vor Christus. Ihre Nachfahren, die Desert Archaic People, jagten und sammelten hier ebenfalls und begannen gegen 1000 vor Christus mit dem Anbau von Getreide. Als Ackerbau immer wichtiger wurde, gaben die Menschen ihr Nomadentum auf und errichteten dauerhafte Siedlungen. Diese Kultur, die Feldfrüchte anbaute und Städte bildete, nennt man heute Anasazi. Um etwa 1100 nach Christus nahmen die Anasazi den Needles District von Canyonlands in Besitz. Die Ruinen am Salt Creek sind Zeugnisse kleiner Siedlungen.
Die Fremont People, deren Ursprünge etwas unklarer sind, lebten auf der anderen Coloradoseite im Nordwesten der Anasazi. Ihr Hauptwohngebiet lag zu jener Zeit in Zentral-Urah während die Anasazi vornehmlich in der Four-Corners-Area beheimatet waren. Beide unterschieden sich deutlich durch ihrer Werkzeuge, ihre Töpfererzeugnisse und ihre Kunst. Beide Gruppen hinterließen ihre Spuren in Canyonlands. In allen drei Bereichen des Parks findet man Felszeichnungen von Jagdszenen und Ackerbau, stilisierten Figuren und abstrakten Mustern. Die Newspaper Rock Recreation Site an der Straße, die in den Needles District hineinführt, belegt beispielsweise die Existenz der Ureinwohner durch die Petroglyphen auf der Felsoberfläche.
Rund 200 Jahre lang kultivierten die Fremont und Anasazi in den Tälern der Canyons Mais, Bohnen und Kürbis, hielten Hunde und Truthähne und hinterließen Felszeichnungen. Eine zwanzig Jahre lang anhaltende Dürreperiode im 13. Jahrhundert zwang die beiden Gruppen jedoch, Canyonlands zu verlassen und Gebiete mit besseren Lebensbedingungen im Süden aufzusuchen. Zu ihren Nachfahren zählen Menschen, die heute in modernen Pueblos in New Mexico und Arizona leben, wie beispielsweise die Acoma, Zuni oder die Hopi Mesas. Für mehrere Jahrhunderte blieb Canyonlands nahezu unbesiedelt.
Zwar waren schon um 800 nach Christus andere Kulturen wie die Ute und Paiute in der Gegend aufgetaucht, aber ihr Lebensstil war hauptsächlich durch Jagen und Sammeln geprägt. Auch die ab 1300 nach Christus von Norden her auftauchenden Navajo bestritten so ihren Lebensunterhalt. Insofern blieben ihre Nutzung und ihr Einfluss auf Canyonlands minimal. Im Gegensatz zu den Fremont und Anasazi blieben jedoch diese drei Kulturen bis zum heutigen Tag.
![]() Felszeichnung von Denis Julien am Green River |
Die ersten Europäer erreichten in den 1800ern das Gebiet. Als einer der ersten reiste 1836 der französische Pelzjäger Denis Julien durch dieses zerklüftete Land und meißelte seinen Namen samt Datum in einen Felsen am Green River, im Cataract Canyon sowie im heutigen Arches National Park. Kurz darauf folgten mehrere Versuche, die Gegend zu erforschen. 1859 betrat Captain John N. Macomb Canyonlands, um den Zusammenfluss des Green River und des Grand River (so hieß damals der Colorado) zu finden, den Verlauf des San Juan River zu kartografieren und den direktesten Weg vom Rio Grande in New Mexico zu den kleinen Städten in Süd-Utah zu ermitteln. John Wesley Powell erkundete die Gegend vom Fluss aus im Jahre 1869 und noch mal in 1871. Seine Expeditionen führten zu den ersten detaillierten geologischen und topografischen Informationen über dieses Gebiet. Etwa zu dieser Zeit hüteten spanische Vaqueros (Cowboys) ihre Rinderherden in der Gegend, und einige kleine Siedlungen an der Ostseite des Parks in der damals Great Sage Plains genannten Ebene wurden errichtet. Bis 1885 war die Rinderzucht ein großes Geschäft in Süd-Utah geworden, und Rinder begannen, in Canyonlands selbst zu grasen. Einige Nachfahren der Rancher, die damals Rinderzucht in Canyonlands durchführten, leben heute noch hier und verdienen ihr Geld auf die gleiche Weise.
In den 1950ern und 1960ern untersuchten Prospektoren Canyonlands auf der Suche nach Uranvorkommen. Planierte Wege durchkreuzten die Landschaft, und einige tiefe Schächte wurden gegraben. Obschon Erz gefunden wurde, waren die zu erwartenden Gewinne einer Förderung nicht wert.
![]() Bates Wilson |
Am 12. September 1964 ernannte schließlich Präsident Lyndon B. Johnson Canyonlands zu einem Nationalpark. Dieser umfasste ursprünglich 257.640 acres. Das Gebiet wurde 1971 vom Kongress auf seine heutige Größe von 337.598 acres erweitert.
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