In der Folgezeit reisten nur wenige Siedler durch diese Gegend, lediglich Rancher und Cowboys zeigten Interesse. Etwa 1880 wurde das Gebiet besiedelt, ein Post Office eröffnet und die Siedlung genannt. Woher der Name stammt ist umstritten, die weit verbreitetste Theorie ist die Ableitung aus der Bibel, wo die Bezeichnung mehrfach für einen trockenen, gebirgigen Ort östlich des Toten Meeres und südöstlich von Jerusalem auftaucht. Diese Herleitung stimmt sowohl was die Beschaffenheit der Landschaft betrifft, als auch durch die geographische Parallele des Großen Salzsees (=Totes Meer) und Salt Lake City (=Hauptstadt, Jerusalem). Eine Mindermeinung leitet Moab von einem Paiute Wort für "Mosquito-Wasser" ab. Der Name blieb bis heute, auch wenn es zwei Versuche gab, den Namen zu ändern. 1885 versuchte der Postmaster vergeblich, den Ort in "Uvadalia" umzubenennen, später scheiterte eine Petition zur Umbenennung in "Vina".
Vor der Fertigstellung der Eisenbahnanbindung 1883 wurde die Stadt mit Waggons aus Salina oder Richfield versorgt, dank der abgeschiedenen Lage waren die Siedler ansonsten auf die Selbstversorgung angewiesen. 1885 eröffnete das erste Motel (Maxwell House) und schon zwei Jahre später ein weiteres (Darrow House), geleitet von Moabs erster Geschäftsfrau Addie Taylor, welches aber Gesetzlose anzog.
Die erste Landkarte, die Moab zeigt, erschien 1884. 1890 wurde Grand County gegründet und am 20. Dezember 1902 erhielt Moab den Stadtstatus.
Bergbau ist die historisch vorwiegende Geschäftstätigkeit der Gegend. Schon 1912 wurde Vanadium in der Nähe von Cisco entdeckt. Bis 1920 hatte die gesamte südöstliche Gegend von Utah Uran für 2,4 Millionen Dollar gefördert, doch dies war nur ein erster Boom. Pottasche- und Manganabbau haben ebenso eine Rolle in der Bergbauindustrie der Gegend gespielt wie Öl und Erdgas. Am Ende des Zweiten Weltkriegs setzte langsam der Tourismus ein, und auch die Filmindustrie erkannte in Moab eine lohnende Kulisse.
Der eigentliche Uranboom begann in den 1950ern, angetrieben vom Kalten Krieg. Ein riesiges Uranvorkommen wurde von Charlie Steen südlich von Moab entdeckt und machte die Stadt zum Zentrum des gesamten Uranabbaus. Der Boom endete 1964 und die größte Mine schloss, wodurch in den 1970ern der Tourismus mehr und mehr an Bedeutung gewann, nicht zuletzt durch die Fertigstellung des Interstate 70. 1975 gab es 313.000 Besucher im nahegelegenen Arches Nationalpark. Die Stadt verstärkte ihre Bemühungen im Tourismusbereich angesichts der zunehmenden Bedeutungslosigkeit des Rohstoffabbaus und der daraus konsultierenden steigenden Arbeitslosenzahlen (1984: 15%) und Abwanderungen (-23%).
Heute besuchen über eine Million Menschen jährlich Moab bei einer Einwohnerzahl von etwa 5.000 (2001).
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
|
Weitere Themen über den Südwesten findet Ihr im oben oder mit der Navigation links. |