Wüsten-Beifuß - Sagebrush - Artemisia tridentata

Wüsten-Beifuß (Artemisia tridentata) (englischer Trivialname: Sagebrush), auch Steppen-Beifuß oder Wüstensalbei genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Wenige Botaniker ordnen ihn als Seriphidium tridentatum (Nutt.) einer gesonderten Gattung Seriphidium zu.

Der englische Name des Wüsten-Beifußes, Sagebrush, wird auch für einige verwandte Arten der Gattung Artemisia verwendet, zum Beispiel für den Kalifornischen Beifuß.

Vorkommen
Diese winterharte Pflanzenart wächst in trockenen Gebieten der westlichen USA, besonders in ausgedehnten, wüstenartigen Flächen des Großen Beckens. Eine kleine Population existiert im Middlesex-County im US-Bundesstaat Massachusetts an der Ostküste der USA. Der Wüsten-Beifuß wächst sowohl auf sandigem als auch lehmigem Boden.

Beschreibung und Ökologie
Der Wüsten-Beifuß ist ein silbrig-grauer runder Strauch oder kleiner Baum, der durchschnittlich Wuchshöhen von etwa 1,20 Meter erreicht. Entlang von Flüssen oder in anderen relativ feuchten Gebieten kann er bis zu 3 m Wuchshöhe erreichen.

Ähnlich wie der Salbei verbreitet er einen aromatischen Geruch, besonders wenn er nass ist. Er ist dem Salbei allerdings nicht verwandt. Im Gegensatz zu ihm schmeckt er bitter. Vermutlich dient dieser Geruch zur Abschreckung von Tieren.

Die Laubblätter des Wüstenbeifußes sind keilförmig und am dünnen Ende an den Ästen befestigt. Das andere, breitere Ende ist normalerweise in drei - zuweilen auch zwei oder vier - Flügel geteilt. Die Blätter sind mit feinen silbrigen Härchen bedeckt, welche die Blätter kühl halten und den Wasserverlust minimieren. Die meisten Blätter fallen weder im Herbst noch im Winter ab, da sie meist in Gebieten wachsen, wo die Niederschläge im Winter größer sind als im Sommer.

Die Blüten des Wüsten-Beifußes fallen spätestens bis gegen Ende des Sommers herunter. Die körbchenförmigen Blütenstände enthalten nur drei bis acht Blüten. Die Blüten sind gelb. Der Pappus ist 1 bis 2 mm lang.

Im Gegensatz zu den meisten übrigen Pflanzenarten seines Verbreitungsgebietes sind die Wurzeln des Wüsten-Beifußes nicht feuerresistent. Nach einem Brand kann er nur wieder wachsen, wenn der Wind Samen in das niedergebrannte Gebiet weht. Die Dach-Trespe ist stark in den Lebensraum des Wüsten-Beifußes eingedrungen. Er kann unter Umständen einen Feuer-Zyklus verursachen, der zu häufig wiederkehrt, als dass der Wüsten-Beifuß Zeit findet, sich wieder anzusiedeln.

Nutzen und Bedeutung
Der Wüsten-Beifuß enthält zwar für die Viehfütterung wertvolle Stoffe wie Proteine, aber auch Öle, die für die symbiotischen Bakterien in den Pansen vieler Wiederkäuer giftig sind. Findet das Vieh im Winter keine andere Nahrung, frisst es Wüsten-Beifuß-Blätter. Das Gift der Blätter tötet die zur Verdauung benötigten Bakterien in den Pansen des Viehs, somit ist der Verdauungsvorgang gestört. Da dieser aber wesentlich für die nötige Wärme sorgt, erfriert das Vieh. Schafe vertragen in beschränktem Masse Wüsten-Beifuß-Blätter, besonders junge Keimlinge im Frühling. Gabelböcke sind die einzigen größeren Pflanzenfresser, die den Wüsten-Beifuß extensiv fressen. Beifußhühner ernähren sich zu 70 bis 75 % von Blüten und Blättern des Wüsten-Beifußes.

Für viele nordamerikanische Indianer ist der Wüsten-Beifuß eine der heiligsten Pflanzen. Sie verbrennen ihn in Zeremonien, im Glauben, dass dies böse Geister fernhalten und die Gedanken reinigen würde. Einige Stämme, zum Beispiel die Nördlichen Shoshone, benutzten ihn auch zum Bau von Hütten.

Der Wüsten-Beifuß ist die National-Blume des US-Bundesstaates Nevada.

(Quelle und weitere Infos: Wikipedia.de)