Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii), fälschlich auch Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer
genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga) in der Familie der Kieferngewächse
(Pinaceae).
Vorkommen
Die Gattung Pseudotsuga umfasst nur etwa sechs Arten, von denen vier in begrenzten Verbreitungsgebieten in Ostasien und
zwei im westlichen Nordamerika vorkommen. In Europa war die Gattung im Tertiär vertreten, im Verlauf der Eiszeit ist
sie hier jedoch ausgestorben.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasie ist der Westen Nordamerikas, wo sie an den Hängen der Rocky Mountains
sowie der Kaskadenkette von Britisch-Kolumbien entlang der kalifornischen Sierra Nevada bis nach Mexiko weite Flächen
einnimmt.
Der schottische Botaniker David Douglas brachte den nach ihm benannten Baum im 19. Jahrhundert von einer
nordamerikanischen Expedition mit nach Kew Gardens bei London. Seitdem wird die Douglasie in Mitteleuropa in
bedeutendem Umfang im Forst, aber auch in Parks und Gärten angepflanzt.
Als eingeführte Spezies hat sich die Douglasie in vielen Ländern der Erde bewährt, sie ist die in Europa bei weitem
wichtigste fremdländische Baumart. Die ersten, nun 120-jährigen Versuche in Deutschland ergeben je nach
Ursprungsherkunft faszinierende Waldbilder.
Beschreibung
Die Douglasie ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60 Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch
fast doppelt so hoch werden. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus
höher als jeder heute noch aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von ~116 m Höhe in
Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter. Die Douglasie bildet
eine relativ schlanke, kegelförmige Krone.
Die Douglasie wächst schnell und kann ein Höchstalter von 400 Jahren erreichen. Sie hat ein herzförmiges Wurzelsystem
und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft
mäßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt (im
Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu) keine Versauerung des Bodens.
Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen,
wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln
unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei Tannen ist aber ihre Basis nicht verdickt.
Die Douglasie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind gelb-rot. Sie blüht vor dem
Austrieb und sie ist windblütig aber die Pollen haben keine Luftsäcke; auch Bestäubungstropfen fehlen. Mit 15 bis 40
Jahren ist die Douglasie blühfähig. Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm
auf. Zur Reifezeit hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die
Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig. Die Douglasie blüht auf der Nordhalbkugel im Allgemeinen von
April bis Mai. Die Samen reifen bis September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Same ist 5 bis 6 mm
lang mit einem Flügel, der länger ist als das Samenkorn.
Es ist ein Lichtkeimer und die Keimung erfolgt überirdisch (epigäisch). Die Sämlinge besitzen acht bis zehn Keimblätter
(Kotyledonen).
Nutzung
Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es findet Verwendung als Furnierholz (Schälholz), Ausstattungsholz
(Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und Wasserbau, für Fenster,
Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser
imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstühlen angesehen.
Douglasienholz ist eine der in Deutschland als Bauholz für tragende Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfügt
über eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz) als z.B. das häufig als Bauholz verwendete Fichtenholz. Das
Kernholz wird nach DIN 68364 (1979) in Resistenzklasse 3 ("mäßig dauerhaft") eingestuft und kann daher ohne chemischen
Holzschutz auch in Bereichen eingesetzt werden, wo eine gelegentliche Befeuchtung nicht ausgeschlossen ist
(Gefährdungsklasse 2).
Unterarten
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) wird in zwei Varietäten gegliedert:
* Küsten-Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirbel) Franco var. menziesii), auch Grüne Douglasie genannt; diese Varietät
wird in Deutschland forstlich angebaut.
* Gebirgs-Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. glauca (Mayr) Franco, Syn.: Pseudotsuga douglasii var. glauca Mayr, P.
menziesii subsp. glaucescens, P. menziesii var. caesia (Schwer.) Franco), auch Blaue oder Colorado-Douglasie
genannt.
Ökologie
Als nicht heimische Art wird die Douglasie in Mitteleuropa als Neophyt betrachtet, da sie sich mittlerweile auch von
selbst über Naturverjüngung stark ausbreitet und in bestimmte Sonderstandorte einwandert.
Die wichtigsten Pilzschädlinge für die Douglasie sind die Rostige Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae H.Sydow)
und die Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gäumannii (Rohde) Petrak). Beide Pilze sind Ascomyceten; die Infektion
mittels der Sporen erfolgt direkt durch die Epidermis bei der Rostigen, bzw. durch die Stomata der Blätter bei der
Rußigen Douglasienschütte. Das Symptom ist jeweils eine Verfärbung der Blätter von gelbgrün bis hin zu rostbraun. Die
Entnadelung erfolgt jahrweise, sodass benadelte und unbenadelte Jahrestriebe an einem Ast nebeneinander vorkommen
können. Die Küsten-Douglasie scheint weniger anfällig für einen Befall der Rostigen Douglasienschütte zu sein, weshalb
sie in Deutschland bevorzugt angebaut wird. Außerdem kann Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea Pers.) auf Douglasien
vorkommen.
Wissenswertes
Der höchste Baum Deutschlands steht im Freiburger Stadtwald, wie neueste Lasermessungen ergeben haben. Diese 90 Jahre
alte Douglasie Waldtraut vom Mühlenwald im Stadtwald von Freiburg im Breisgau im Stadtteil Günterstal ist 63,33 m hoch
und damit 1,73 m höher als die Douglasie im Eberbacher Stadtwald, die bisher als höchster Baum Deutschlands galt
(Stand: 2006 62,45 m; Stand 2008: 61,6 m). Er löste damit die 100 Jahre alte "Douglasie Nr. 3" ab, die in einem Forst
nördlich des Tennenbacher Tals im Kreis Emmendingen bei Freiburg im Breisgau steht.
Die Douglasie dient als Wahrzeichen des US-Bundesstaates Oregon.
(Quelle und weitere Infos: Wikipedia.de)