Luxor Hotel Casino Las Vegas

Luxor, Las Vegas, Nevada

Sphinx mit Nase und Luxor-Pyramide (316kb).

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 Ausführlichere Infos gibts hier.
Das Luxor in am südlichen Ende des South Las Vegas Boulevard (umgangssprachlich "strip") zwischen West Reno Avenue im Norden und West Hacienda Drive im Süden gelegen, ist der größte Pyramidenbau der Neuzeit. Er ist der bekannten ägyptischen Cheops-Pyramide nachempfunden und mit ihren 110 Metern nur 35 Meter niedriger als das weltbekannte Vorbild. In ihrer Spitze leuchtet das mit 315.000 Watt hellste Licht der Welt senkrecht in den Nachthimmel.

Die Architektur des Bauwerks, das von Dan Juba aus Las Vegas geplant und 1993 eröffnet wurde, ist beeindruckend. Die Außenwand umschließt das mit über 821.000 Kubikmetern größte Atrium der Welt und beherbergt auf 30 Etagen 2.526 Zimmer (2004). Mit den beiden 1998 ergänzten, treppenförmigen Außengebäuden nördlich der Pyramide verfügt die Anlage sogar über 4.408 Zimmer und macht sie zum zweitgrößten Hotel der USA.

Luxor, Las Vegas, Nevada

Der bescheidene Hintereingang an der Hochbahnstation (330kb).

Eine kostenlose Hochbahn verbindet das Mandalay Bay mit dem Excalibur, die auf ihrem Rückweg auch am Luxor Halt macht und so den zeitaufwendigen Fußweg über diverse Fußgängerbrücken angenehm abkürzt.

Ein Problem gibt es jedoch bei pyramidenförmigen Bauwerken dieser Art. Durch die große, glatte Oberfläche entstehen auf der Windschattenseite gefährliche Luftwirbel, die nicht zu unterschätzen sind und die Größe derartiger Gebäude beschränken.

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Die Swimmingpool-Oase des Luxor (662kb).

Das Luxor verfügt neben normalen Parkflächen an der dem Strip zugewandten Seite auch über ein Parkhaus, das hinter dem Hotel liegt und kostenlos ist. Wir folgten den Ausschilderungen vom Strip über die Mandalay Bay Road und Luxor Drive und fanden auch problemlos einen Platz im ebenerdigen, zu den Seiten offenen und daher nicht allzu düsteren und luftigen Parkhaus. Nun hieß es: Koffer raus und den Weg zur Hotelrezeption ausspähen. Wie an keiner anderen Stelle erwies sich nun die Wahl unserer Koffer als überaus praktisch, denn diese hatten kleine Laufrädchen und konnten an einem ausziehbaren Griff gezogen werden. So war es nicht allzu beschwerlich, den zwar kurzen, aber mit Koffern doch beschwerlichen Weg ins Hotel zurückzulegen. Man muss schließlich die drückende Hitze bedenken, die einem tagsüber schon ohne schwere Lasten arg zu schaffen macht.

Luxor, Las Vegas, Nevada

Das Luxor in voller Pracht (591kb).

Derart "well prepared" und die Voucher zurechtgelegt schleppten wir uns über die überdachte Fußgängerbrücke, die das Parkdeck mit dem Luxor verbindet, in das Luxushotel. Von der Brücke aus kann man schon einen ersten Eindruck vom Hotel gewinnen, denn man hat einen schönen Ausblick auf die weitläufigen Swimmingpoolanlagen (5 beheizte, riesige Pools und 4 Jacuzzis inklusive Poolbar und großem Liegebereich), die zu den schönsten in Las Vegas gehören, und die in der Sonne glitzernde, onyxfarbig verkleidete Pyramide. In den Pools herrschte Hochbetrieb, was meine Hoffnungen auf ein Zimmer in der Pyramide etwas dämpfte. Schließlich gelangten wir in die riesige Haupthalle des Luxor. Die Pyramide ist ja bekanntermaßen von innen hohl und bildet dort einen einzigen gigantischen Raum, in dem lediglich das in der Mitte platzierte Casino überdacht ist und so eine zweite Etage im Innenraum bildet. Doch dazu später mehr.

Luxor, Las Vegas, Nevada

Der beeindruckende Eingangsbereich zeigt... (551kb)

Gleich neben der lebensgroßen Replik des Großen Tempels von Ramses II., die den Eingangsbereich klar mit ihren übergroßen Figuren, Säulen und Wasserbecken dominiert, befindet sich der Eingang zum ebenerdigen Casinobereich. Direkt gegenüber rechts vom Eingang ist an der Außenwand auch die Rezeption untergebracht.

Wir stellten uns samt Gepäck in eine der Warteschlangen, die erstaunlich kurz war. Nur vielleicht 20 Gäste wollten zeitgleich mit uns einchecken, was angesichts der Bettenzahl nicht gerade viel war. Ich erinnere mich noch an die Besucherschlangen vor dem Circus Circus im Jahr 2000, die bis auf die Straße reichten...

Luxor, Las Vegas, Nevada

... den Nachbau des Großen Tempel Ramses' II. (496kb).

Eine freundliche ältere Dame, deutlich geliftet, völlig überschminkt und aufdringlich nach Rosen duftend, kümmerte sich nun um unsere Zimmerreservierung. Meinem Wunsch auf ein Zimmer in der Pyramide wurde erstaunlicherweise sofort entsprochen, wenngleich wir auch nur in der dritten Etage unterkamen. Aber das war nicht so wichtig, Hauptsache wir hatten den Zimmerschlüssel, der den Zugang zu den Aufzügen ermöglicht. Ansonsten hätten wir uns für einen Blick aus dem 27. Stockwerk hinunter in den Hotelinnenraum am Sicherheitspersonal vorbeimogeln müssen, wonach mir der Sinn angesichts der grimmig dreinschauenden, bulligen mexikanischen Sicherheitsbeamten nicht unbedingt stand.

Luxor, Las Vegas, Nevada

Unser sehr schönes Standard-Zimmer in der Pyramide.

Anders als im Excalibur hat man im Luxor eine wesentlich bessere Orientierung was die Suche nach den Aufzügen betrifft. Um in unsere dritte Etage zu gelangen mussten wir nicht die großen Aufzüge verwenden, die in den vier Ecken der Pyramide angebracht waren. Ein kleiner senkrecht aufsteigender, gläserner Aufzug, der allerdings etwas versteckt gelegen war, brachte uns zu unseren Zimmern. Die dritte Etage hat wie die unteren fünf Etagen insgesamt noch keinen Ausblick vom Gang aus in den Innenraum. Die Flure sind nicht besonders breit, und in unserem Bereich wurden zudem noch Reparaturarbeiten durchgeführt, weswegen die Decken- und Wandverkleidung an einigen Stellen entfernt war. Was für andere vielleicht Grund zu einer Reklamation oder Preisminderung gewesen wäre störte uns nicht weiter, immerhin machten die Arbeiter keinen Krach und zur Erholung waren wir ja auch nicht hier. Was mich im Nachhinein eher störte war die Tatsache, dass vor einem Zimmer während unseres dreitägigen Aufenthalts ein benutztes Cocktailglas samt Tablett auf dem Boden stand, ohne dass es vom Personal entfernt wurde. Offenbar wurde dieser Teil des Hotels als dritte Klasse behandelt, denn die oberen Etagen (mit Ausblick ins Innere) waren vorbildlich sauber. Dennoch, die Zimmer waren die gleichen, und hier gab es nichts zu beanstanden.

Luxor, Las Vegas, Nevada

Geräumiges Badezimmer mit Badewanne.

Da wie alle Zimmer in der Außenwand des Bauwerks gelegen, hatte unser Zimmer eine schräge Außenwand. In dieser befand sich ein riesiges Fenster, durch das wir den Swimmingpool mit den sehr attraktiven weiblichen Bademeistern sehen konnten. Leider störten die durch die Schräge hervorgerufenen Spiegeleffekte der Doppelglasscheiben den Ausblick, und zu Öffnen war das Fenster selbstverständlich nicht. Die Möblierung des Zimmers bestand aus echtem Holz, das natürlich im ägyptischen Stil mit Ornamenten verziert war. Das Ganze wirkte aber keineswegs kitschig sondern bildete nicht zuletzt durch das reichlich einfallende Sonnenlicht eine angenehme Atmosphäre in freundlichen Beigetönen, was mich in meiner Hotelwahl bekräftigte.

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Wie am Nil: Ausblick aus unserem Zimmer (69kb).

Abends, beim Sonnenuntergang, hatte die Aussicht auch einen gewissen Reiz. Nachdem die Sonne hinter den Hügeln versunken war und nur noch eine schwache, orange Erhellung über dem Horizont wirkte hoben sich die Palmen und Gebäude malerisch von diesem Hintergrund ab und es entstand der Eindruck, tatsächlich in Ägypten zu sein.

 

 


Pharaoh's Buffet
Luxor, Las Vegas, Nevada

An diesem Buffet findet man wirklich alles (569kb).

Luxor, Las Vegas, Nevada

Die Tellerstapel werden von unten gefüllt (694kb).

Das Thema Essen im Luxor ist einen längeren Absatz wert. Viele haben sicherlich schon von den großen Buffets gehört, die eigentlich jedes größere Hotel in Las Vegas anbietet. Da zahlt man einen Festbetrag und darf nach Belieben in sich hineinstopfen bis nichts mehr geht. Sinn der Sache ist, wie auch durch die relativ günstigen Zimmerpreise, Gäste ins Hotel zu locken, um sie dann durch die geschickte Desorientierungsstrategie auf dem Weg dorthin dazu zu verleiten, im Casino doch den einen oder anderen Dollar zu verspielen. So ein Buffet gibt es im Luxor auch, allerdings von ganz außerordentlicher Qualität. Alleine schon die Räumlichkeiten des Pharaoh's Pheast Buffet sind sehr angenehm, mit Sandsteinmäuerchen als Raumtrenner. Durch eine Warteschlange gelangt man zum Eingang des Buffets. Hier werden die 12 Dollar (2003) kassiert, und dann heißt es wieder: wait to be seated, auch wenn der Laden nur halb gefüllt ist und man ohnehin keine Trinkgelder gibt da ja alles im Voraus bezahlt ist. Vermutlich will man aber die Amerikaner, die die Hauptzahl der Besucher stellen, nicht mit ungewohnten Situationen konfrontieren. So beginnt dann das bekannte Ritual: "How many persons?" - "Four" - Die Kassiererin tippt an ihrer Kasse herum als wüsste sie den Preis nicht, verlangt dann überraschend 48 Dollar und biegt sich das Mikrofon des Headsets zurecht: "We have four persons here". Eine weitere Bedienstete kommt herbeigeeilt, ebenfalls mit Headset und offenbar die Angesprochene. Sie checkt nun die Belegung des Speisesaals mit einigen fachkundigen Blicken und ordert schließlich die Kellnerin herbei, die für den Bereich zuständig ist, der als unser Essplatz auserkoren war. Nun hieß die Losung "Please follow me" und wir hatten die Bürokratie endlich hinter uns gebracht.

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Das große Salat- und Obstangebot überzeugt... (728kb)

Luxor, Las Vegas, Nevada

... und auch Naschkatzen werden fündig (647kb).

Das Buffet selbst ist insgesamt vielleicht 50 Meter lang, verteilt auf mehrere Bereiche. Die Haupttheke im hinteren Bereich bietet warme Speisen, von allen Fleisch- und Fischsorten über Kartoffeln und anderen Beilagen bis zu den verschiedensten Gemüsesorten. Hier nimmt man zunächst einen Teller von einem der Stapel, die automatisch von unten wieder aufgefüllt werden, und begibt sich auf die erste Rundreise. In der Mitte des Raumes bietet eine lange Theke frische Salate und Obst während kleinere Buffets an den Außenseiten Nachtische wie Pudding oder Kuchen vorhalten. Die Getränke werden von Kellnern serviert. Meine erste Runde diente der Orientierung nach dem Motto: von allem etwas. Dann waren meine Favoriten herausgeschmeckt und der zweite Gang holte davon Nachschub. Besonders lecker waren kleine frittierte Chickennuggets mit einer süßen Orangenkandierung und undefinierbaren, kleinen weißen Knusperstreuseln, dazu leckere kleine Kartoffeln mit roter Schale und frische Honigmelonen. Eine geniale Geschmackskombination wie ich fand, und daher fortan Hauptbestandteil meiner Speisekarte. Natürlich ist das Angebot so reichhaltig, dass man auch an drei Tagen nur schwerlich alle Speisen probieren kann. Aber man schließt ja ohnehin einige Sachen für sich kategorisch aus, so dass das Schlemmererlebnis nahezu perfekt ist - man ist ja auch nicht wirklich wegen dem Essen in Las Vegas. Wer in Ruhe genießen möchte sollte zwei Stunden Aufenthalt ruhig einplanen. Wem es aber nur ums Sattwerden geht ist locker in 45 Minuten satt. Offen ist das Buffet natürlich rund um die Uhr, wie nahezu alles in Las Vegas. Zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt es ein unterschiedliches Speisenangebot zu Preisen von 8,99 bis 14,49 Dollar (2004). Kinder von 3 bis 11 zahlen die Hälfte.

Natürlich gibt es zusätzlich noch neun andere hochkarätige Restaurants im Luxor, die international hohes Ansehen genießen. Aber wieso sollte man mehr Geld ausgeben wenn bereits das preiswerteste Essen rundweg überzeugt.

 

 


Im Casino

Was wäre Las Vegas ohne die einarmigen Banditen. Davon gibt es im Casino des Luxor etwa 2.000, die auf 11.000 Quadratmeter Fläche verteilt sind. Natürlich gibt es auch 106 Spieltische, 66 Blackjack, 8 Craps, 11 Roulette, Baccarat, Poker, Pai Gow Poker, Sportsbook sowie Videopoker- und Videokenogeräte.

Wie bereits in 2000 habe ich es mir auch dieses Mal nicht nehmen lassen, an einem Abend mein gesamtes lästiges Kleingeld, sprich Dimes und Quarter, in eben diesen Geräten zu entsorgen. War das vor drei Jahren noch recht zügig vonstatten gegangen, hatte ich diesmal mehr Mühe. Immer wieder bekam ich meinen Einsatz zurück, gewann mal kleinere Serien und hatte mit 4 Dollar Startkapital am Höhepunkt meines Reichtums insgesamt rund 20 Dollar oder besser 2 Kilo Kleingeld in meinem Spielbecher. Nach zwei Stunden war es dann endlich vorbei mit dem Klimpergeld, und ehrlich gesagt hatte ich auch die Nase voll und schon einen lahmen Arm. Eine Begebenheit muss ich aber noch erzählen. Nachdem ich rund 10 Minuten an dem gleichen Spielgerät verbracht und gerade wieder 20 Geldstücke gewonnen hatte kamen aber nur 7 aus dem Apparat herausgeplätschert. Dann ging oben ein Lämpchen an und der Hinweis erschien, man solle sich doch beim Personal melden. Klarer Fall von Geldmangel. Ehe ich mich versah stand auch schon eine Art Hausmeister neben mir, mit einem riesigen Schlüsselbund an einer Kette und einem kleinen Eimerchen. Das stellte er auf den Boden und bat mich, kurz aufzustehen. Er öffnete dann den Einarmigen Banditen, kippte seinen Eimer mit Münzen hinein und notierte dies in einem im Inneren abgelegten Notizbuch. Soweit war alles noch nachvollziehbar. Dann fragte er mich aber, ob ich vorhabe, hier weiter zu spielen. Ich bejahte, woraufhin er mir nochmals den Rücken zukehrte und offenbar noch einen Handgriff im Maschineninneren tätigte ehe er das Gehäuse wieder verschloss. Logischerweise wechselte ich zu einem der anderen Spielgeräte. Einen positiven Effekt hatte dieser Zwischenfall aber, denn fortan wurde ich von den umherlaufenden Kellnerinnen mit kostenlosen Getränken versorgt. Der gewünschte Effekt dieser Aktion allerdings, mich wegen der kostenlosen Verpflegung länger im Casino aufzuhalten, verkehrte sich aber schon alleine deswegen ins Gegenteil, weil Getränke wie Cola Light in Verbindung mit einer stämmigen Klimaanlage doch gesteigerten Harndrang auslösen...

 

 


Die Pyramide von innen
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Ein typischer Gang im Luxor, im Knien geknipst (422kb).

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Blick von einem Gang auf die gegenüberliegende Außenwand mit den Zimmern und Inklinatoren... (481kb)

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... und runter auf die 2. Etage über dem Casino (548kb).

Wenn wir schon ein Zimmer in der Pyramide ergattern konnten durfte natürlich eine Besichtigung des Bauwerks nicht fehlen. Insbesondere den Ausblick von den oberen Stockwerken hinunter in das Gebäude wollte ich unbedingt erlebt haben. Doch wie in einer richtigen Pyramide ist dieses Vorhaben nicht ohne Hindernisse zu bewältigen. Es beginnt damit, dass es zwar in jeder Ecke der Pyramide Aufzüge (inclinators) gibt, und zwar jeweils 6 Stück, diese aber nicht alle Etagen abdecken. So bedienen die Aufzüge nur jeweils einen Teil der Etagen. Der Inklinator rechts neben der Rezeption fährt wie der gegenüberliegende in die Etagen 6-15 während die beiden anderen die Etagen 16-21 bzw. 22-30 erreichen. Am besten lässt man sich davon aber nicht abschrecken und fährt einfach mit einem Aufzug nach oben und sucht dann auch den Etagen den passenden Aufzug, denn der Weg über die Gänge ist weitaus einfacher als sich im Gewusel des Casinos zu orientieren - was ohnehin nicht gelingen wird. Vorsicht ist auch im Aufzug geboten: diese fahren dank der Pyramidenform nämlich seitlich schräg nach oben. Zweite Problematik: die oberen und unteren Geschosse haben keinen Flur mit Blick ins Innere. In der Pyramidenspitze befinden sich die Suiten. Etage 27 ist somit das Ziel wenn man von ganz oben hinabschauen möchte.

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Unten: die Rezeption (579kb).

Das ist dann auch nur eine Sache für schwindelfreie Menschen, denn man schaut rund 80 Meter nach unten. Die Geräusche des Casinos sind von hier oben nur als undefinierbarer Hintergrundklang dumpf zu hören und die Menschen auf der ersten Etage, also über dem Casino, wirken winzig. Enttäuscht war ich allerdings von der Tatsache, dass man sich keine Mühe gemacht hat, auch die Oberseite der Pappgebäude und -geschäfte zu gestalten. Stattdessen fällt der Blick auf einfarbige Flachdächer. Es bleibt der Eindruck von diesem gewaltigen Raum, der einem nachhaltig in Erinnerung bleibt. Wer allerdings einen Blick nach außen auf den Strip und die Stadt genießen möchte wird im Luxor außerhalb des eigenen Zimmers nicht viel Glück haben.

 

 


Shopping
Luxor, Las Vegas, Nevada

All das kann man in der Giza Gallery kaufen - wem's gefällt (113kb).

Die bekannte Strategie, den Besucher möglichst orientierungslos im riesigen Gebäude herumirren zu lassen, spiegelt sich auch in der Geschäftswelt dieser wenn man so will kleinen Stadt in der Stadt wieder. In vielen Boutiquen kann man - vorwiegend ägyptische - Mitbringsel erwerben; eins kitschiger als das andere, und keines wirklich mit Nutzwert. Die Desorientierungsstrategie sieht nun folgendes vor: durch irgendeinen Kauf erwirbt oder gewinnt man gleichzeitig - oh glückliche Fügung - ein kostenloses Souvenir. Dieses jedoch kann man nicht gleich mitnehmen, denn das gibt es in einem ganz anderen Geschäft; man erhält lediglich den Gutschein zum Abholen desselben. Selbstredend muss man nun quer durch die Pyramide zum am weitesten entfernten Ort laufen, oder besser pfadfinden, denn man will sich ja dieses kostenlose Mitbringsel nicht entgehen lassen - wenn man schon kein Geld im Casino gewinnt. In meinem Fall erhielt ich ein vergoldetes Trinkgefäß, das ansonsten günstige 9,99 Dollar gekostet hätte. Die Vergoldung löste sich bereits in der Papiertüte, die als Verpackung das edle Teil schützen sollte, und ich will nicht wissen, wie viel von dem angeblichen Blattgold mir beim Benutzen der Tasse als Dauer-Makeup an der Lippe kleben bleiben würde. Ich habe die Tasse dennoch als Erinnerung mit der noch relativ unversehrten Seite nach Vorne im Regal stehen.

Es gibt aber doch ein einziges wirklich originelles Mitbringsel im Luxor: den 1 Millionen Dollar Schein für 3,99 Dollar. Das besondere an diesem "Spielgeld"? Es wird auf dem originalen Notenbankpapier gedruckt, aus dem auch die echten Dollarscheine bestehen. Wer sich natürlich für ägyptischen Schmuck, Figuren oder Parfüm interessiert wird sicherlich noch mehr interessante Dinge in einem der vielzähligen Geschäfte finden.

In dem Zusammenhang muss ich noch eine Beobachtung loswerden. Ich hatte gehofft, in Las Vegas schöne durchsichtige Plexiglas-Spielwürfel erwerben zu können. Denn wenn nicht hier, wo sonst in der Welt gibt es Spielerzubehör en masse. Offenbar ist es aber genau umgekehrt: überall sonst nur nicht in Las Vegas. Zwar gibt es Würfel in allen Größen, aber alle sind kantig und haben riesige Punkte (wohl das Markenzeichen der Vegas-Spielwürfel) und meistens mit Werbung bedruckt... So wanderte dann schließlich neben dem Spielgeld und dem Goldtässchen nur noch eine DVD als Mitbringsel in meinen Koffer.

 

 


RA Nightclub

Eine besondere Attraktion für Nightclubfreunde war das RA. Ra war der ägyptische Sonnengott, der nach dem Glauben der Ägypter tagsüber durch den Himmel wanderte und nachts in der Unterwelt tobte. Zwei Bars unterhalb von 6,7 Meter hohen geflügelten Ra-Figuren mit einer zentral gelegenen Tanzfläche und einer Bühne mit modernster Licht- und Soundanlage machten den besonderen Flair dieses Nightclubs aus, der 2006 durch das LAX ersetzt wurde.

Mich persönlich lockte die Versuchung nicht so sehr, zumal die Schlange am Eingang ziemlich lang war und ein "upscale dress code" verlangt wurde. Also Hawaiihemd, Shorts und Turnschuhe durch Abendgarderobe ersetzen und der teure Spaß konnte beginnen. Nightclub ist vielleicht missverständlich, Diskothek trifft die Sache besser. Mittwochs bis Samstags hatte der RA von 22:30 bis 06:00 Uhr geöffnet und bot Livemusik verschiedener "weltbekannter" DJ's. Meine Freunde haben sich mutig ins Getümmel gewagt. Als Nachwirkung musste ich mir dann die erworbene exklusive CD des Nightclubs tagelang mit dem mitgebrachten Discman im Auto anhören. Dafür, dass RA einer der besten Nightclubs der Welt sein sollte, hat mich die Musik allerdings nicht sonderlich vom Hocker gehauen. Eben übliche Techno-Sounds, eher langatmig zusammengemixt. Aber vielleicht ist es ja das Ambiente des RA, das maßgeblich zum Erlebnis beitrug...

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten


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